Raum zur Expansion

Gillenfeld · Nach Jahren des Leerstandes wird in der ehemaligen Schuhfabrik und späteren Möbelhalle "Auf der Maarhöhe" wieder Leben einziehen. Das Strotzbüscher Unternehmen Vilito Veranstaltungstechnik baut die Halle zur Zeit um und verlegt seinen Firmensitz komplett nach Gillenfeld.

Gillenfeld. Jahrzehntelang wurde sie von hohen Bäumen verborgen - jetzt gerät die ehemalige Schuhfabrik "Auf der Maarhöhe" wieder ins Rampenlicht. Das Strotzbüscher Unternehmen Vilito hat die fünf Hallen samt Areal im vergangenen Jahr vom ehemaligen Besitzer Möbel May aus Ulmen gekauft und wird seinen Sitz hierhin verlegen. "Wir sind auf jeden Fall froh, dass wieder jemand hier einzieht, das stand ja nur so rum", freut sich der Gillenfelder Ortsbürgermeister Karl-Heinz Schlifter.
Vilito wurde 1996 von Andreas Röder und Jörg Krest als K&R Veranstaltungstechnik gegründet, seit Juli 2014 firmiert das Unternehmen als Vilito GmbH (Video-Licht-Ton) Veranstaltungstechnik. Die neue Geschäftsführung von Vilito, bestehend aus Firmengründer Andreas Röder und der Veranstaltungstechnikerin Sandra Lohr, sieht hier oberhalb des Pulvermaares auf einer Fläche von 3200 Quadratmetern, Raum zur Expansion und schätzt die Lage sehr. "Es ging uns darum ein Gebäude zu kaufen, das erweiterungsfähig ist, das wir aber nicht sofort ganz nutzen wollen. Hier liegen wir relativ alleine, die Zufahrt stimmt, die Autobahnauffahrt ist nicht weit und gut mit dem LKW zu erreichen, und wir haben hier genug Grundfläche zu einer möglichen Erweiterung und können die LKW unterstellen, wenn es notwendig ist", erklärt Andreas Röder den Schritt.
Schon seit längerem befasste sich das europaweit tätige Unternehmen mit dem Gedanken eines Umzuges aus Strotzbüsch, da hier die Raumkapazitäten begrenzt waren. "Außer Gillenfeld haben wir aber kein passendes Objekt gefunden. Wir brauchen Platz für den Fahrzeugpark, die Lage muss außerhalb einer Wohnbebauung liegen, weil wir ja auch mal abends oder nachts einen LKW beladen", sagt Mitgeschäftsführerin Sandra Lohr.
Noch liegt viel Arbeit vor der siebenköpfigen Belegschaft, bis die notwendigen Räumlichkeiten ausgebaut und das Areal den Anforderungen gerecht wird.
Trotzdem ist Andreas Röder mit dem Kauf zufrieden. "Man muss erkennen, was ist optisch schlecht und was ist technisch schlecht. Wenn aber die Grundsubstanz gut ist, dann kann man ein Geschäft machen und was draus machen. Je länger man sich mit der Immobilie beschäftigt und je mehr man macht, desto schöner ist es hier", sagt Röder. Die Bäume zur Straße wurden schon abgeholzt, da diese Flächen für die LKW benötigt werden, tonnenweise wurde Schutt und Schrott aus den Hallen entsorgt, das Dach einer Halle wird noch erneuert, Elektroleitungen, die Wasser- Zu- und Ableitungen wurden bereits erneuert, die ersten Räume wie ein Technikerbüro, Empfang, Sanitär, Teeküche und Büros sind schon im Ausbau. "Wir sanieren und bauen alles nach und nach, da wir viel in Eigenleistung machen. Das geht aber nur in der Winterzeit, da im Sommer der Laden brummt", äußert sich Sandra Lohr. Letztendlich will Vilito nur die Hälfte der zur Verfügung stehenden Hallenflächen nutzen und bei Bedarf seine Flächen erweitern. "Die nicht genutzten Flächen wollen wir vermieten. Lager und Montagefirmen, das könnten wir uns hier vorstellen. Wir denken auch über die Einlagerung von Messegut nach. Hier könnte ein kleiner Gewerbepark entstehen", blickt Röder in die Zukunft.
Schon jetzt wird ein Teil der Hallen genutzt. Seit letztem Jahr war ein kleiner Metallbaubetrieb in einer der Hallen ansässig und hat jetzt eine neue Heimat in Gillenfeld gefunden. "In der großen Halle haben wir schon Tourneeproben gemacht, da waren 30 Leute vier Wochen für eine Musicalprobe hier, was auch der Region was bringt. Hier wurden Lichtsets getestet, Kulissen angepasst und Stellproben durchgeführt", so Andreas Röder. Rund eine Million Euro will Vilito in den nächsten Jahren "Auf der Maarhöhe" investieren. "Der Plan ist, dass wir schon im nächsten Jahr vor der Sommersaison hier komplett drin sind, und das ist auch zu schaffen", sagt Andreas Röder. HG

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