Region setzt auf barrierefreien Tourismus

Mayen · Wenn in wenigen Wochen die Tourismussaison beginnt, kommen sie wieder: Besucher aus aller Welt strömen in die Rhein-Mosel-Eifel-Region. Um auch Menschen mit Behinderungen einen möglichst angenehmen Aufenthalt bieten zu können, bemühen sich die Gastgeber , für mehr Barrierefreiheit zu sorgen.

Mayen. "Wir haben hier einiges in Sachen Barrierefreiheit zu bieten”, meint Michael Schwippert, stellvertretender Geschäftsführer der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik. So nehmen beispielsweise die Betreiber des Vulkanparks im Landkreis Mayen-Koblenz das Thema ernst. Ob der Lava-Dome oder der Lavakeller in Mendig, das Terra Vulcania in Mayen oder das Geysir-Erlebniszentrum in Andernach - überall dort ist der Zugang für Menschen mit Behinderungen völlig problemlos. Der Vulkanpark ging sogar noch einen Schritt weiter: Man entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat in Andernach einen Reiseführer für Betroffene. Das 44 Seiten starke Werk von Regina Pickel-Bossau mit dem Titel "Wage es, es lohnt sich" ist gefüllt mit zahlreichen Ausflugs-tipps für die Eifel.
Zertifizierung angestrebt


In Mayen bemüht man sich derzeit um eine Zertifizierung durch die Arbeitsgruppe "Barrierefreie Reiseziele in Deutschland”. Sollte man ein Prädikat erhalten, könnte dies einen Besucherschub bedeuten. Bereits in der Vergangenheit sorgte man durch diverse Initiativen für den Abbau von Barrieren. So gibt es in Mayen einen Rollstuhlwanderweg durch den Stadtwald, außerdem sind alle Museen, das Bergwerk und die Tourist-Info barrierefrei.
Andernach wurde wegen der in der Vergangenheit unternommenen Maßnahmen zum Barriereabbau als "behindertenfreundliche Stadt” ausgezeichnet. Am Geysir auf dem Namedyer Werth leiten speziell ausgebildete "Scouts" behinderte Besucher durch das Gelände. Ob der Waldsee in Rieden oder die alte Bahnstrecke auf dem Maifeld: Überall hat man dafür gesorgt, dass Menschen mit Behinderungen einen unbeschwerten Urlaub verbringen können.
Auch in Bendorf ist man auf Mobilitätseingeschränkte vorbereitet. Hindernisfrei sind etwa das Eisenkunstmuseum, die Salons im Schloss Sayn, die Abtei Sayn und der Garten der Schmetterlinge. Auch Tourismusführungen sind für Menschen mit Einschränkungen buchbar.
Etwas schwieriger gestaltet sich das Thema für die Hotelbetreiber in der Region. Weil im Kreis Mayen-Koblenz viele Häuser schon vor langer Zeit gebaut wurden, stellt eine Modernisierung eine Herausforderung dar. Zwar gehören Rollstuhlrampen und ebenerdige Duschen zum Standard vieler Hotels, komplett barrierefreie Zimmer sind aber eher die Ausnahme. Der Kreisvorsitzende der Dehoga, Michael Helling, ist aber zuversichtlich: "Es ist ein Entwicklungspotenzial vorhanden. Langfristig wird sich der Markt und damit auch das Angebot der Gastronomen in Richtung mehr Barrierefreiheit entwickeln.” Besonders im Hinblick auf die demografische Entwicklung dürfte abzusehen sein, dass sich die Gastgeber in der Region auch weiterhin auf den Abbau von Barrieren konzentrieren werden.

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