Region Trier sucht das Super-Dorf

Densborn/Bewingen/Köttelbach · Gerolstein-Bewingen und Kelberg-Köttelbach in der Hauptklasse sowie Densborn in der Sonderklasse der Mehrfachteilnehmer haben sich als Kreissieger für den Regionalentscheid des Dorfwettbewerbs qualifiziert. Gestern war die Jury unterwegs. Das Ergebnis wird am 13. Juli bekannt gegeben.

Region Trier sucht das Super-Dorf
Foto: (e_gero )
 Ein gut erhaltenens Wegekreuz, Blumenschmuck, alte Bausubstanz, die renoviert wird: Das gibt Pluspunkte für die Gemeinde Densborn.

Ein gut erhaltenens Wegekreuz, Blumenschmuck, alte Bausubstanz, die renoviert wird: Das gibt Pluspunkte für die Gemeinde Densborn.

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 Die schöne Lage inmitten eines Tals von Vulkanbergen, die nach wie vor landwirtschaftliche Prägung und besonders die fast ausschließlich in Eigenleistung generalsanierte Kapelle im Ortskern fallen für Bewingen positiv ins Gewicht.

Die schöne Lage inmitten eines Tals von Vulkanbergen, die nach wie vor landwirtschaftliche Prägung und besonders die fast ausschließlich in Eigenleistung generalsanierte Kapelle im Ortskern fallen für Bewingen positiv ins Gewicht.

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Densborn/Bewingen/Köttelbach. Das Fazit nach dem Besuch der Jury des Dorfwettbewerbs fällt in allen Gemeinden in etwa gleich aus. So sagt Bewingens Ortsvorsteher Hardy Schmidt-Ellinger: "Es ist gut, dass wir teilnehmen. Das hat mächtig Schwung ins Dorfleben gebracht. Und bei den Anregungen der Jury, etwa, uns besser zu vermarkten, rennt man bei mir offene Türen ein."
Reinhold Theisen, Ortsvorsteher von Kelberg-Köttelbach, sagt: "Es ist super gelaufen. Wir haben uns so gut es geht präsentiert - und hilfreiche Tipps bekommen."
In die gleiche Kerbe schlägt Jürgen Clemens, Ortsbürgermeister von Densborn: "Wir sind froh über die Ratschläge der Experten. Denn selber ist man oft blind für die Dinge vor Ort."
Allen voran der Tipp, im Ortskern Sitzmöglichkeiten zu schaffen, passt. "Überall haben wir Bänke aufgestellt, aber im Ortskern haben wir nicht dran gedacht", sagt Clemens.
Neben den Tipps sind es vor allem lobende Worte, die die Jury übrig hat. So sagt Juryleiter Dirk Görgen: "Densborn hat Zukunft, und Sie sind Profis in der Dorferneuerung." Jurymitglied Edgar Kiewel ist vor allem von der Infrastruktur angetan. 532 Einwohner und 700 (!) Jobs, ein Kindergarten, ein Arzt, ein Dorfladen, Gaststätten und eine Bahnanbindung. Er rät: "Kaufen Sie in Ihrem Laden, gehen Sie in Ihre Gaststätte! Denn wenn sie zu sind, machen sie nicht mehr auf."
Bauexpertin Marie-Luise Niewodniczanska appelliert, die vielen alten Bauten zu retten. Sie nennt es eine "sehr gute Entwicklung", dass in jüngster Vergangenheit zehn Altbauten an junge Leute verkauft worden seien. Dennoch gibt es zehn Leerstände im Ort, wovon der alte Bahnhof den Gemeindevertretern die größten Sorgen bereitet. Besonders angetan ist Niewodniczanska von der Densborner Wassermühle. Die hat ein holländisches Paar vor sechs Jahren übernommen, eine Pension samt Café darin eingerichtet und die 1961 stillgelegte Mühle wieder in Betrieb genommen. Ihr Lob an Besitzerin Anne-Marion Pothaar: "Fabelhaft, wie viel Energie und Esprit Sie in das Anwesen stecken."
Das größte Schmuckstück in Gerolstein-Bewingen ist die erst kürzlich fast nur in Eigenleistung sanierte Kapelle. Das begeistert auch die Jury. Ebenso der Umstand, dass ein Drittel der 93 Ort Bewohner beim Besuch der Jury dabei ist. So sagt Edgar Kiewel: "Das ist beeindruckend und Zeichen für das gute Miteinander im Dorf." Das gelte es zu bewahren. Dennoch solle der Ort sein 25 Jahre altes Dorferneuerungskonzept fortschreiben, um sich besser den Herausforderungen der Zukunft stellen zu können.
Nach dem Besuch herrscht in allen drei Orten Optimismus. So sagt der Ortsbürgermeister von Densborn, das sich mit 79 Konkurrenten um zwei Plätze für den Landesentscheid misst: "Jetzt packt uns der Ehrgeiz: Wir wollen schon einen der beiden Siegerplätze erzielen."
In der Hauptklasse werden drei von 107 Gemeinden zum Landesentscheid zugelassen. Köttelbachs Ortsvorsteher Theisen sagt: "Ich denke, wir haben Chancen auf ein Weiterkommen." Sein Bewinger Kollege denkt schon weiter: "Für den Bundesentscheid halten wir für die Kanzlerin extra einen Parkplatz frei."

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