Kartoffelpizza, Dillkartoffeln, Kartoffelgulasch oder - der Renner seit eh und je - Reibekuchen: Die Liste der rustikalen Köstlichkeiten, die die Scheuerner Frauen gezaubert haben, war lang und stellte die Besucher wieder vor eine schwere Wahl. Doch der Andrang auf das "Buffet" war diesmal so groß, dass die Frauen Extraschichten einlegen mussten. Und trotzdem war am Sonntagmittag rasch die Platte geputzt, hieß es früh bei diesem und jenem Gericht: ausverkauft. "Wir haben sogar zweimal jemanden zum nachträglichen Kartoffeln-Ausmachen aufs Feld geschickt. Der Andrang war purer Wahnsinn, da ist uns Frauen in der Küche ganz schön heiß geworden", berichtet Monika Streicher. Rund ein Dutzend Frauen hat um die Mittagszeit geschuftet, um die vielen hungrigen Mäuler stopfen zu können. Und jetzt gönnte sie sich erst einmal eine Pause und schaute den Tanzdarbietungen und dem Kartoffel-König-Wettbewerb zu. Waren in der Vergangenheit mal das Wissen um die Erdknolle oder Schätzglück maßgeblich, waren diesmal Werferqualitäten gefragt. Es galt, mit jeweils drei "Schromperen" in kleine Eimer zu treffen, die mit unterschiedlich hohen Punktezahlen dekoriert waren. Da machten auch die kleinen Festbesucher gerne mit, was Lothar Streicher, der die Veranstaltung moderierte, Stehvermögen abverlangte. Doch letztlich setzten sich Erwachsene durch. Ganz souverän neue Kartoffelkönigin wurde Tanja Fries. Um den Platz an ihrer Seite und das Recht, mit ihr den Königstanz zu wagen, buhlten Reinhold Wagner und Jürgen Streicher. Und es dauerte drei Ausscheidungsrunden bis sich der Letztgenannte durchsetzte. Auf die Frage nach seiner ersten Amtshandlung, sagte der neue König: "Als letzter Besucher das Fest verlassen."