Reichlich Beton und schweres Gerät

Trotz schlechten Untergrunds: Der Abriss der alten und der Bau einer neuen Radwegebrücke über die Kyll am Ende des Kyllwegs in Gerolstein soll bis Weihnachten über die Bühne sein.

Gerolstein. Die alte und offensichtlich marode Fußgänger- und Radwegebrücke über die Kyll am Ende des Kyllwegs in Gerolstein kommt bald weg und wird gegen eine neue, etwa 30 Meter in Richtung Rathaus versetzte Brücke ersetzt. Dabei handelt es sich um eine Stahlkonstruktion mit 24 Metern Spannweite und einer Breite von rund zwei Metern, die durch ein Geländer gerahmt ist und vom Ufer zur Bachmitte leicht ansteigt. Bis Weihnachten 2008 soll alles erledigt sein.

Erst der Guss, dann der Abriss



Die ersten Arbeiten für das 155 000 Euro teure Projekt (62 000 Euro Stadtanteil) wurden bereits gemacht: Bäume wurden gefällt, die Baustelle vermessen, die Gruben für das Fundament auf der einen Seite ausgehoben und das erste Fundament fertig gestellt.

Skeptisch jedoch schauten Bauarbeiter und Planer dieser Tage, als die Schächte für die Fundamente ausgehoben wurden. Denn: Der Untergrund war in den Augen der Fachleute nicht tragfähig genug für die neue Stahlkonstruktion. Also wurde tiefer gebaggert und ein entsprechend massiveres Fundament geplant, eingeschalt und betoniert. "Gut 25 Kubikmeter Beton und entsprechend viel Eisen haben wir hier verarbeitet, auf der anderen Seite werden es mindestens noch mal so viel", sagt Bauarbeiter Horst Pantenburg von der beauftragten Firma HTI aus Daun-Pützborn. Erst wenn die Fundamente auf beiden Seiten gegossen sind, wird mit dem Abriss der alten und maroden Radwegebrücke in etwa 30 Metern Entfernung begonnen.

In dieser Zeit soll laut Sachbearbeiter Josef Germund von der Bauabteilung im Rathaus Gerolstein der Weg "schätzungsweise für 14 Tage komplett gesperrt werden, denn es ist einfach zu gefährlich, die Leute passieren zu lassen, wenn dort mit schwerem Gerät gearbeitet und beispielsweise Brückenteile per Kran transportiert werden." Abschließend geklärt sei die dauerhafte Sperrung aber noch nicht. Denn: Die Brücke ist Teil des Kylltalradwegs, und sie dient Fußgängern als Verbindung zur Sarresdorfer Straße. Dementsprechend stark frequentiert ist sie.

Planer Thomas Pietsch vom beauftragten Ingenieurbüro Max & Reihsner aus Wittlich erläutert die Vorgehensweise: "Wir müssen sowohl mit einem Bagger in die Kyll, um die alte Brücke und deren Fundamente abzureißen und zu entfernen, als auch mit einem Kranwagen arbeiten, um anschließend die neuen Brückenteile auf die Fundamente zu hieven." Parallel könne das nicht erledigt werden, da für den Abtransport der alten Brückenteile zu wenig Platz sei, wenn das neue Bauwerk erst einmal stehe.

Die Stahlträgerbrücke wird im Werk vorgefertigt und dann an der Baustelle nur noch auf die Fundamente gesetzt und verschraubt. Anschließend wird dann noch die komplette Fahrbahn des Radwegs erneuert. Dass es mit dem Zeitplan, also der Fertigstellung bis Weihnachten, klappt, davon ist Germund überzeugt. Er sagt: "Es ist wichtig, dass wir während der Betonarbeiten von einer Frostperiode verschont werden. Alles andere ist egal, weil wetterunabhängig."

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