Daun. (BP) Ob sie nun alle Börsenhändler werden wollen, wissen sie noch nicht. Aber einen ersten Schritt in diese Richtung haben Lukas Schmitz, Fabian Brost, Alexander Heinz, Theresa Herzog, Niklas Ring und Lars Sonnen vom Dauner Thomas-Morus-Gymnasium schon gemacht. Als Spielgruppe "Die Börsenspec(k)ulanten" haben sie das "Planspiel Börse" der Kreissparkasse Vulkaneifel mit deutlichem Vorsprung gewonnen. Aus 50 000 Euro Startkapital haben die sechs Gymnasiasten innerhalb von zehn Wochen durch geschicktes Kaufen und Verkaufen von Aktien 61 842,60 Euro gemacht. Lukas Schmitz war so etwas wie der "Chef" der Spielgruppe, die am Mittwoch in der Sparkasse in Daun ausgezeichnet wurde. "Zuerst hat jeder ein Sechstel des Kapitals investiert, dann haben wir es auf drei reduziert", lautete die Strategie. Vor allem durch den Boom der Aktien von Infineon und ST Microelectronics haben sie profitiert, am Ende auch noch erfolgreiche VW-Papiere zugekauft. Der Lohn für den Sieg auf Kreisebene (unter 70 Spielgruppen) und den 18. Rang auf Landesebene (unter 1800 Gruppen) waren nicht nur eine Urkunde, sondern auch insgesamt 225 Euro, denn sie gewannen auch die Nachhaltigkeits-Wertung in der Vulkaneifel, die neben dem Siegerscheck von 150 Euro weitere 75 Euro einbrachte.

"Wir investieren das Geld in die heimische Wirtschaft", waren sich die "Börsenspec(k)ulanten einig, "wir gehen essen oder machen eine Party."

Über 6000 Euro betrug ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierten, die Gruppe "Die Schrimpsons" von der Realschule plus Gerolstein, die auf 55 714,08 Euro kam. Maximilian Heinzen, Luca Hilgers, Dominik Müller und Christian Spies, die auf Landesebene Rang 232 belegten, gewannen damit das Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei mit 54 Euro Vorsprung vor der Gruppe "DPKM" von der BBS Gerolstein. Als beste Hauptschulgruppe wurde "Die Hangover-Börse (55 456,91 Euro) von der Hauptschule Daun ausgezeichnet.

Dieter Grau, Vorstand der Kreissparkasse Vulkaneifel, war begeistert vom Engagement der Schüler und der betreuenden Lehrer: "Der Dax hat im Projektzeitraum um 20 Prozent zugelegt, aber es war eine Achterbahnfahrt. Da muss man es schon als Erfolg sehen, wenn die Gruppen das Startkapital überhaupt vermehrt haben." Beim "Planspiel Börse" gehe es nicht ums Zocken, betonte Grau, sondern um nachhaltiges, soziales und ökologisches Wirtschaften, daher auch die Sonderwertung "Nachhaltigkeit".

Erstmals war auch der Trierische Volksfreund Kooperationspartner der regionalen Sparkassen beim "Planspiel Börse". Alle Schülergruppen bekamen im Projektzeitraum den TV in die Schule geliefert, um den erweiterten Börsenkasten und die Wirtschaftsnachrichten in ihre Kaufentscheidungen einfließen zu lassen. "Die Zusammenarbeit war sehr fruchtbar", betonte Bankvorstand Grau.

Die drei Gewinnergruppen aus der Vulkaneifel indes werden mit den übrigen regionalen Siegern am 2. März sehen, wie auf dem Parkett gehandelt wird - bei der Siegerfahrt nach Frankfurt, wo neben der Börse auch der Flughafen besichtigt wird.