"Reinlich und freundlich wie kein zweiter Ort"

Daun · Kurzweilig und spannend, fröhlich und unterhaltsam ist die 125-Jahr-feier der Dauner Ortsgruppe des Eifelvereins im Forum über die Bühne gegangen. Zu der Geburtstagsfeier kamen gut 200 Gäste. Geschichte und Musik standen im Mittelpunkt des Programms.

 Bei der Jubiläumsfestveranstaltung der Dauner Ortsgruppe des Eifelvereins tritt Geschäftsführer Alois Mayer (links) vor 200 Besuchern als Gründer Adolf Dronke auf. In der ersten Reihe: der Vorsitzende Siegfried Horn (rechts) neben der Umweltministerin Ulrike Höfken (Zweite von rechts) und weiteren Ehrengästen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Bei der Jubiläumsfestveranstaltung der Dauner Ortsgruppe des Eifelvereins tritt Geschäftsführer Alois Mayer (links) vor 200 Besuchern als Gründer Adolf Dronke auf. In der ersten Reihe: der Vorsitzende Siegfried Horn (rechts) neben der Umweltministerin Ulrike Höfken (Zweite von rechts) und weiteren Ehrengästen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. "Geliebte Gattin! Ich habe das Herz der Eifel gefunden. Es liegt in Daun und seiner Umgebung": Was Adolf Dronke bei einem Aufenthalt in der kleinen Kreisstadt in den 1890er Jahren in den ersten Zeilen eines Briefs an seine Frau geschrieben hatte, las jetzt beim Jubiläum in Daun der Geschäftsführer Alois Mayer der Festversammlung vor.
Mayer war in die Rolle des Trie rer Gymnasialdirektors und Eifelverein-Gründers geschlüpft und hatte zunächst Revue passieren lassen, warum die Eifel jahrhundertelang als Gegend galt, in der niemand gerne leben wollte - als so arm, rau und öde war sie verschrien. Sollte man sie vor die Hunde gehen lassen, hatte sich Dronke seinerzeit gefragt. Nein, ihre Selbsthilfekräfte müssen in Gang gesetzt werden, hatte sein Credo bei der Gründungsversammlung im Mai 1888 in Bad Bertrich gelautet.
Romantische Lieder


Bereits um die folgende Jahrhundertwende sei aus dem unbeschriebenen Blatt Daun ein Herzstück geworden - "reinlich und freundlich wie kein zweiter Ort in der Eifel", wie Alois Mayer den Eifelverein-Gründer die Stadt loben ließ. Und auch der Vorsitzende Siegfried Horn blickte in die Geschichte. Er berichtete von Bahnhof, Kreishaus, Amtsgericht, Kaiserbesuch, elektrischem Licht, Wasserleitungen mit Hausanschluss und Hotels mit Fernsprechanschluss in dem Daun des Jahres 1913, als die "bessere Gesellschaft" hier Erholung suchte - vor allem dank der Aktivitäten des Eifelvereins.
Zwischen den Worten des Geschäftsführers, des Vorsitzenden und der Gratulanten (siehe Stimmen) trug vor der Kulisse der Weinfelder Kapelle und der Dauner Burg (gemalt von Walter Simonis aus Daun-Gemünden) der dem Eifelverein seit seiner Gründung eng verbundene Männergesangverein 1850 romantische Lieder sowie Schlager aus der Zeit von Adolf Dronke vor.
Horst Krämer und Christina Osiewacz aus Daun-Neunkirchen sangen Hits von heute. Die Alfbach Swingers aus Strohn zeigten mit ihrem "Squaredance" Tanzfiguren, die Übersiedler aus Europa im 19. Jahrhundert mit nach Amerika genommen hatten. Und das Trio des Nerothers Manfred Ulrich (Gitarre) mit Wolfram Cramer von Clausbruch (Gitarre und Akkordeon) und Thomas Kagermann (Geige) gewann das Publikum mit modern arrangierten alten Liedern zum Mitsingen.Extra

Aus den GrußwortenUmweltministerin Ulrike Höfken: "Der Eifelverein Daun stellt alles Mögliche auf die Beine. Er vermittelt, wie wertvoll die Natur ist und wie naturnah und hochwertig das Wandern ist. 125 Jahre sind Ansporn und Verpflichtung gleichermaßen." Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt: "Der Eifelverein Daun ist für mich der Inbegriff der Liebe zur Eifel und des Engagements für die Eifel. Dabei ist die Ortsgruppe stets mit der Zeit gegangen. Heute kann man seine Wandertouren im Internet planen. Wir brauchen den Eifelverein auch die nächsten 125 Jahre." Bürgermeister Werner Klöckner: "Der Eifelverein Daun ist mit verantwortlich für die positive Entwicklung einer Gegend, die einst abgeschrieben war. In der Stadt und in der Verbandsgemeinde ist er maßgeblich am gesellschaftlichen und kulturellen Leben beteiligt." bb

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