"Richtig, aber leider acht Jahre zu spät"

DAUN. Einstimmiger Beschluss: Keinen Widerstand gab's im Kreistag Daun zum Vorstoß von Landrat Heinz Onnertz (parteilos), den Kreis Daun in "Landkreis Vulkaneifel" umbenennen zu wollen. Letztlich entscheidet aber Innenminister Karl-Peter Bruch (SPD).

Waren bei den fünf Bürgerforen in den Verbandsgemeinden des Kreises Daun noch vereinzelt kritische Stimmen zu hören, so herrschte im Dauner Kreistag gestern Nachmittag die eindeutige Meinung vor, dass der Name "Landkreis Vulkaneifel" eine bessere Vermarktung des Gebiets ermögliche. Über die Fraktionsgrenzen hinweg wurde die Idee als "sinnvoll und richtig" bezeichnet. Ergebnis: ein einstimmiges Votum. Die eigentliche Entscheidung über die Namensänderung aber liegt beim rheinland-pfälzischen Innenminister Karl-Peter Bruch (SPD), dem der Antrag nun vorgelegt wird. Mit Verweis auf die ablehnende Haltung in den Nachbarkreisen Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich, zu deren Gebiet auch Teile der Vulkaneifel gehören, sagte Landrat Onnertz: "Ich erwarte von Herrn Huwer und Frau Läsch-Weber keine Dankbarkeit, bin aber sicher, dass, wenn unser Antrag durchgeht, sie in zwei, drei Jahren merken, dass die Umbenennung ein Plus für die gesamte Vulkaneifel darstellt." Denn kein Gast, der erst einmal in die Region gelockt worden sei, werde an der Kreisgrenze Halt machen. Erleichtert war Onnertz dennoch, dass in den Umbenennungs-Antrag nicht mitaufgenommen werden sollte, die Vulkaneifel-Gebiete außerhalb des Kreises zu einem Beitritt zu bewegen. Diesen Wunsch hatten sowohl Herbert Schneiders (CDU) als auch Leonie Faber (Grüne) geäußert - auf einen Antrag aber verzichtet. Dennoch konnte sich CDU-Fraktionschef Schneiders mehrere Seitenhiebe nicht verkneifen. Zum einen sagte er, dass "uns die Aufgeregtheit in Nachbarkreisen nicht stört". Zum anderen meinte er in Anspielung auf den von SPD und Grünen unterstützten Widerstand gegen die Umbenennungsidee der CDU 1997: "Es ist die richtige Entscheidung, nur acht Jahre zu spät." Eine Änderung des Autokennzeichens ist nicht geplant.

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