Römergrab für Besucher-Ansturm gerüstet

STROTZBÜSCH. Jetzt wurde das Denkmal von der Gemeinde offiziell wieder zur Besichtigung freigegeben. Im vergangenen Jahr wurde damit begonnen den "Strotzbüscher Tumm", eine römische Grabanlage, zu sanieren und ein neues Schutzdach zu bauen.

Das römische Denkmal aus dem dritten Jahrhundert, das sich wenige Hundert Meter hinter der Ortsgrenze in Richtung Hasborn befindet, ist eine der Attraktionen von Strotzbüsch und wird von vielen Touristen besucht. 1821 zum ersten Mal untersucht, offenbarte sich der Grabhügel als mögliche Familiengrabstätte eines gallo-römischen Großgrundbesitzers. Reste seiner Villa werden irgendwo in der Nähe der Grabstätte vermutet, wurde bisher jedoch noch nicht entdeckt. 1975 wurde die Grabanlage bei Arrondierungsmaßnahmen eines Landwirts stark beschädigt. Die Gemeinde kaufte das Gelände des Grabhügels und baute 1976 zum Schutz vor der Witterung ein Holzdach über dem Grab. Doch der römische Grabhügel (Tumulus) und sein mehr als 20 Jahre altes Schutzdach waren Mitte der 90er Jahre nicht mehr in einem guten Zustand und so machte sich die Gemeinde 1996 Gedanken über eine Sanierung der Anlage. "Doch wie ein neues Schutzdach aussehen und wie es angesichts leerer Gemeinde-Kasse finanziert werden sollte, dafür konnte keine Lösung gefunden werden", sagt Ortsbürgermeister Grethen. Erst durch Günter Stanzl vom Landesamt für Denkmalpflege in Mainz kam Bewegung in die Sache. Das Landesamt gab einen Zuschuss von 10 800 Euro, weitere 9100 Euro flossen aus dem Dorferneuerungsprogramm der EU. Die Gemeinde trägt einen Anteil von 18 000 Euro, wobei viel durch Eigenarbeit aufgebracht wurde. Dadurch blieben die Kosten für die finanziell angeschlagene Gemeinde niedriger als die angesetzten. Nun schmückt ein neues Schutzhaus aus Stahl das römische Denkmal. "Es sollte funktionell sein und der Zauber des Orts sollte nicht überlagert werden", beschreibt Günter Stanzl die Anforderungen an die Konstruktion. Informationstafeln vor dem Schutzhaus und im Inneren erläutern die Geschichte der Grabstätte. Und für Karl- Josef Gilles, Oberkustos am Rheinischen Landesmuseum in Trier steht fest: "Der Strotzbüscher Tumm stellt für unsere Region mit seiner nahezu vollständig erhaltenen Grabkammer ein einzigartiges Zeugnis der Römerzeit dar."

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