Rollende Steine, fest verankert

Mit speziellen Sanierungsarbeiten sollen die maroden Mauern der Löwenburg für die nächsten 40 Jahre gesichert werden. Die Kosten von 250000 Euro übernimmt das Land. Die Arbeiten werden bis Ende 2009 dauern.

Gerolstein. Das zwölf Meter hohe Gerüst unterhalb des Burgmauerrings ist weit über die Kernstadt sichtbar. Wie ein Wespennest "klebt" es am Berg. Aufgestellt hat eine Fachfirma das Gestell, denn nur so können die Arbeiter der Wittlicher Firma BIS (Bauen-Instandsetzen-Sanieren) ihren Auftrag an der Gerolsteiner Löwenburg erledigen.

Markus Dettelbach und Denis Lübeck arbeiten häufig an altem Gemäuer. Lübeck meint: "Hier ist viel zu tun, weil viele Steine locker sind und auf der Mauerkrone sowie zwischen den Mauerabsätzen viel Bauschrott liegt." Sein Kollege ergänzt: "Außerdem müssen wir den Bewuchs entfernen. In einigen Fällen haben sich schon starke Sträucher mit sehr langen Wurzeln, die tief ins Mauerwerk reichen, gebildet."

Der Fugenschluss sorgt für Stabilität

Die beiden BIS-Mitarbeiter haben viel zu tun, bevor sie mit dem eigentlichen Fugenschluss beginnen können. BIS-Bauleiter Daniel Rieder erklärt, warum überhaupt noch vor Frostbeginn mit den Arbeiten begonnen wurde: "Erst als das Gerüst stand und die ersten Arbeiten erledigt waren, konnte der Zustand des Mauerwerks konkret beurteilt werden." Er bescheinigt der Burgmauer "einen relativ guten Zustand". Mit dem Fugenschluss könne ein Stabilitätsgrad erreicht werden, der für einen Zeitraum von bis zu 40 Jahren anhalten könne. Bis zum Beginn der Frostperiode werde gearbeitet, fürs Gesamtprojekt sei ein Jahr angesetzt worden.

Nach der Sanierung der stadtseitigen Mauer werden die Mauerreste auf dem Löwenburg-Plateau überarbeitet. Die Mauersanierung kostet das Land 250 000 Euro. Insgesamt wird bis Jahresende 2009 das Dreifache investiert. Die Felssicherungsarbeiten auf der gegenüberliegenden Bergseite laufen noch (der TV berichtete).

Von 1992 bis 2007 sind bereits 950 000 Euro in die Erhaltung des historischen Wahrzeichens der Brunnenstadt geflossen. Der zuständige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) in Trier und Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz sehen die insgesamt 1,7 Millionen Euro gut angelegt. Immerhin gelte es rheinland-pfälzisches Kulturgut zu erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort