"Sagenhaftes Engagement"

Toller Start: Ein Fünftel der 250 000 Euro für den Umbau der Alten Schule in Stroheich zum Gemeindehaus soll in Eigenleistung erbracht werden. Im ersten Monat haben die Helfer 145 Arbeitseinsätze mit 800 Stunden geleistet. Kommentar von Ortsbürgermeister Ferdi Bauer: "Sagenhaft!"

 Gemeinsam sind wir stark: Mit großer Beteiligung aus der Bürgerschaft wird im Ortsteil Stroheich die A lte Schule zum Gemeindehaus umgebaut. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gemeinsam sind wir stark: Mit großer Beteiligung aus der Bürgerschaft wird im Ortsteil Stroheich die A lte Schule zum Gemeindehaus umgebaut. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Oberehe-Stroheich. Die vielen Helfer, die sich gemeldet hatten, überzeugten den Gemeinderat. Er stimmte dem 250 000 Euro teuren Umbau der Alten Schule in Stroheich zum Gemeindehaus zu, das das Land mit knapp 100 000 Euro bezuschusst (der TV berichtete).Am 14. Januar wurde mit den Abrissarbeiten begonnen. Ortsbürgermeister Bauer: "Eine Riege rühriger Rentner und Schichtarbeiter ist von montags bis freitags im Einsatz." Samstags stoßen weitere Helfer dazu. Paul Heinz sagt: "Ich bin begeistert vom großen Engagement, das die Rentner täglich zeigen." Einer von ihnen ist Franz-Josef Thomé. Der 67-jährige pensionierte Gärtner meint: "Es geht alles Hand in Hand. Doch bei so einem alten Haus kommen immer Überraschungen bei der Arbeit." Da sind Berufserfahrungen von Vorteil. Rentner Richard Bauer, der im September 80 Jahre alt wird, habe als "Maurer der alten Schule" wertvolle Tipps beim Abstützen der Mauern gegeben, damit nichts passiere. Der 53-jährige Edmund Kaiser arbeitet als Maschinist. Er sagt: "Es macht Spaß, hier für die Gemeinschaft was zu tun, und das auch noch mit mehreren Generationen Hand in Hand." Der 16-jähriger Christopher Schmitz hilft beim ersten Arbeitseinsatz, die Mauern und Decke des alten Schlachthauses abzureißen. Er wolle öfter helfen, " weil ich was fürs Dorf tun will". Das Entkernen ist eine staubige und anstrengende Angelegenheit. Rentner Thomé meint lächelnd: "Anfangs hat man jeden Abend Arbeit in den Knochen gespürt." Auf einen Schatz sind die Helfer zwar noch nicht gestoßen, "aber ein Buch von 1830 haben wir schon in den Decken gefunden", berichtet Thomé. Bevor die Mauerteile abtransportiert wurden, haben die Ehrenamtler mit geübtem Blick die besten Bruchsteine aussortiert. Sie werden gebraucht, um die künftige Stützmauer am Parkplatz herzurichten. Für die Verpflegung der Helferschar sorgen Frauen aus dem Dorf. Bauer sagt: "Jeden Tag versorgen sie uns aufs Beste mit Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen." Bisher hätten 16 Frauen mitgemacht. Insgesamt haben sich 58 Bürger fürs ehrenamtliche Engagement am Projekt gemeldet. Ortsbürgermeister Bauer: "Auf unsere Leute ist zu 100 Prozent Verlass. Wir schaffen garantiert unsere Eigenleistung. Für alle Gewerke haben sich Fachkräfte gemeldet."

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