Sandstein bröckelt, Verkehr wird umgeleitet

Hillesheim · Die altehrwürdige Sandsteinfassade des Krimihotels (ehemals Hotel Fasen) in Hillesheim wird saniert. Dafür wird die Bundesstraße 421 in der Ortsmitte, die Augustinerstraße, voraussichtlich für drei Wochen gesperrt.

Hillesheim. "Die Vollsperrung ist notwendig, um mögliche Staus oder sonstige problematische Situationen in dieser scharfen Kurve zu vermeiden." Mit diesen Worten begründet Simone Rausch vom Bürgerbüro der Verbandsgemeindeverwaltung in Hillesheim die Straßensperrung in Hillesheims Innenstadt für gut drei Wochen. Ab kommenden Mittwoch, 17. April, ist die Durchfahrt durch die Augustinerstraße (B 421) untersagt, Umleitungen werden ausgeschildert: Für Autos führt sie durch die Bach- und die Wallstraße, LKW werden großräumig umgeleitet. Die Sperrung soll voraussichtlich bis zum 10. Mai dauern. Laut Rausch könnte sie aber auch schon wieder etwas früher aufgehoben werden. Je nachdem, wie gut die von der Hoteleigentümerin Gisela Daniels beauftragte Firma M&K Udelfanger Sandstein aus Üxheim-Niederehe mit ihren Sanierungsarbeiten vorankommt.
Aufwendige Steinmetzarbeiten


Deren Inhaber Daniel Mauer spricht von einer "Herausforderung": "Das Hotel mit seiner Sandstein-Fassade ist ein Vorzeigeobjekt, an manchen Stellen geht es um sehr aufwendige Steinmetzarbeiten. Da werden wir uns mächtig ins Zeug legen."
Das Gebäude ist aber eben auch schon alt, wie auch Helmut Becker betont. Er ist Neffe der Eigentümerin und von ihr betraut, die Baumaßnahme zu koordinieren. Er sagt: "Es ist zwar momentan keine Gefahr im Verzug, aber das Gebäude ist eben auch in die Jahre gekommen. Wir lassen es besser jetzt machen, als wenn es zu spät ist. Wenn dort etwas wegen herabfallender Steine passiert, ist der Teufel los."
Laut Becker weist die Front poröse Stellen auf, Fugen sind ausgewaschen oder herausgelöst. Vor allem der Sandstein am Giebel wie etwa die beiden großen und schweren Zapfen sind angegriffen.
Laut Fachmann Maurer werden sie abgebaut, komplett überarbeitet und wieder neu befestigt. Und aus dem Mittelkomplex am Giebel werden die beschädigten Teile herausgenommen und durch neue Blöcke ersetzt. Grundsätzlich ist es laut Becker aber so, dass der Charakter des Hauses, das um 1900 erbaut wurde, erhalten bleibt.
Trotz der vielen Detailarbeiten will sich die Firma bemühen, bereits in der ersten Maiwoche so weit fertig zu werden, damit das Gerüst wieder abgebaut und die Sperrung aufgehoben wird. "Das hängt aber auch etwas vom Wetter ab", sagt Mauer. Baustart soll am 22. April sein.
Pächter ist nicht beteiligt


Auch die Pächter des Krimihotels, die Hotel Augustiner Kloster GmbH, die auch das benachbarte Augustinerkloster betreibt, sind froh über die Baumaßnahme. So sagt Jörg Mintrop, einer der beiden Gesellschafter: "Wir befürworten diese Maßnahme, die schon seit längerem geplant war. Denn es geht ja wohl gar nicht, dass da was runterkommt und Menschen gefährdet."
Die letzten Male, als vom Sandstein etwas heruntergekracht ist, hatte das jedoch mit massiver äußerer Einwirkung zu tun (siehe Extra). Der Hotelbetrieb wird laut Mintrop während der Bauarbeiten aufrechterhalten. Finanziell beteiligt ist die Gesellschaft aber nicht an der rund 25 000 Euro teuren Maßnahme. Mintrop sagt: "Wir kümmern uns um die Einrichtung, in die wir bereits viel Geld gesteckt haben, die Eigentümerin ums Gebäude. Das hat bislang gut funktioniert."Extra

Bislang schon drei Mal in den vergangenen drei Jahren sind Brummis gegen einen der beiden schweren Sandstein-Konsolen am Erkerturm des Krimihotels in Hillesheims Innenstadt gefahren. Zweimal ist dabei das schwere Teil auf den Bürgersteig heruntergekracht. Ein weiteres Mal, als sich der Fahrer danach unbehelligt aus dem Staub gemacht hat, wurde lediglich eine Ecke herausgebrochen. Verletzt wurde niemand, die Stücke wurden jeweils wieder repariert und verankert - von der Spezialfirma aus Üxheim-Niederehe, die nun auch die Fassade saniert. Inzwischen gilt ein Durchfahrtverbot durch Hillesheims Innenstadt für besonders lange LKW. Das Problem: Laut Jörg Mintrop von der Pächtergesellschaft des Hotels halten sich viele LKW-Fahrer aber nicht daran. Mintrop fordert daher: "Es müsste viel öfter kontrolliert werden." Denn auch wenn die Bausubstanz des Hotels mal nicht beschädigt wird: In der 90-Grad-Kurve vor dem Hotel kommt es weiterhin oft zu brenzligen Situationen. Manchmal, wenn sich zwei LKW begegnen, geht gar nichts mehr auf der Bundesstraße. Dann muss rangiert werden, und es bilden sich Rückstaus. mh

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