Sanierung geht weiter, Rechtsstreit auch

Dohm-Lammersdorf · Winterpause beendet: Die Sanierungsarbeiten auf der ehemaligen Kreismülldeponie in Dohm-Lammersdorf werden wieder aufgenommen. Parallel dazu laufen aber immer noch juristische Auseinandersetzungen zwischen dem Kreis und dem Grundstückseigentümer um die Sanierung.

150 000 Euro hat der Kreis für die weitere Sanierung der seit mehr als 25 Jahren geschlossenen Kreismülldeponie in Dohm-Lammersdorf in diesem Jahr bereitgestellt. Ob das Geld reicht, ist bislang unklar.

Wesentlich spannender ist für Reinhard Adrian, Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Kreises Vulkaneifel, und Berthold Schmitz, dem bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel für die Sanierung zuständigen Dezernenten, aber aktuell eine andere Frage: Wird die Sanierung ungehindert vonstattengehen?

Die Skepsis ist nicht unbegründet, denn als die Bauarbeiter vor der Winterpause mit ihrem Gerät angerückt waren, verwehrte ihnen der Grundstückseigentümer Josef Blum nach Auskunft von Schmitz und Adrian die Zufahrt. "Erst mit Polizeischutz konnten wir auf das Gelände", sagt Schmitz.

Fakt ist nach wie vor, dass Grundstückseigentümer Blum die von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als oberste Landesschutzbehörde vorgegebene Sanierung, die der Kreis Vulkaneifel umzusetzen hat, als unzureichend ansieht.

Zunächst bemängelte er, dass die verwendeten Materialien (Tonerde, Folie, Mutterboden) ungeeignet seien, jetzt kritisiert er die Ausführung. Er sagt: "Die kriegen das nie in den Griff. Wenn ich so etwas richtig machen will, hole ich mir ein Fachunternehmen anstatt eine normale Baufirma. Auf jeden Fall aber einen Bauleiter mit Erfahrung in Sachen Deponiesanierung."

Den Auftrag für die Sanierung im nördlichen Teil der Deponie hat die Firma Michels aus Hillesheim erhalten, die auch bereits den Südteil abschließend abgedichtet hat.

Vorgesehen ist auch diesmal, dass dort, wo Setzrisse sind und daher Gase aus der Deponie austreten, abgedichtet wird. Adrian sagt wie: "Zunächst wird eine etwa 20 bis 25 Zentimeter starke Tonschicht weit überlappend auf den Riss aufgebracht. Darauf kommt eine Folie und darüber eine 50 Zentimeter dicke Schicht Mutterboden, die mit Gras bepflanzt wird." Laut Adrian gibt es in dem jetzigen Sanierungsareal "drei Setzrisse, alle im Randbereich der Deponie".

Während in der Eifel bereits wieder gearbeitet wird, laufen in Trier sowohl vor dem Landgericht als auch vor dem Verwaltungsgericht noch Verfahren um die Sanierung. Auf das Urteil des Verwaltungsgerichts warten die Parteien täglich.

Kern der Verfahren ist die laut Eigentümer Blum unzureichende Sanierung. Er hatte in der Vergangenheit auch behauptet, dass es zwischen dem Tod vieler seiner Tiere (erst Rinder, dann Damwild) und der Deponie einen Zusammenhang gebe. Ein Gutachten widerlegte ihn aber (der TV berichtete).

Mittlerweile hat Blum die Tierhaltung auf dem Gelände aufgegeben. Er sagt: "Seit Dezember habe ich keine Tiere mehr." Zudem sagte er auf TV-Nachfrage: "Ja, ich habe Teile des Geländes an einen heimischen Landwirt verkauft." Wie viel, und um welches Areal es sich handelt, wollte er aber nicht sagen.

Schmitz und Adrian verknüpfen mit diesen beiden Neuerungen die zarte "Hoffnung, dass es künftig vielleicht ein bisschen einfacher läuft". Damit spielen sie auf die jahrelangen Streitigkeiten um die letztlich 2005 begonnene Sanierung der rund 3,5 Hektar großen Deponie an, die im Herbst 1984 geschlossen und zuvor neun Jahre als Müllsammelstelle des Kreises Daun genutzt wurde.

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