Saubere Maare mit Brief und Siegel

Daun/Schalkenmehren · Der neue EU-Bericht zur Sauberkeit aller Badeseen in Rheinland-Pfalz bescheinigt Pulvermaar, Schalkenmehrener und Gemündener Maar hervorragende Wasserqualität. Dafür sorgt aber nur zum Teil die Natur selbst. Regelmäßiges Aufräumen, die Zufuhr von Frischwasser und das Abpumpen von sauerstoffarmem Wasser sind vonnöten.

Daun/Schalkenmehren. Das Baden in den Maaren der Vulkaneifel ist nicht nur ein tolles Naturerlebnis, sondern auch hygienisch völlig unbedenklich. Das haben die aktuellen Ergebnisse der Untersuchung der EU und der Europäischen Umweltagentur gezeigt. Es gab erneut Bestnoten für die Naturfreibäder am Pulvermaar, am Schalkenmehrener und am Gemündener Maar.
Dass das so ist, dafür sorgt aber nicht die Natur alleine. Hier und da muss der Mensch nachhelfen. So werden am Pulvermaar bei Gillenfeld wie auch am Gemündener Maar zwischen Daun und Schalkenmehren seit Anfang der 80er Jahre Pumpen eingesetzt. "Mit den Pumpen soll bewirkt werden, dass die Gewässerqualität erhalten bleibt. Am Pulvermaar in Gillenfeld wird hierfür ein Kompressor eingesetzt, mit dem zwei Mal jährlich Luft in das Gewässer geblasen und das Wasser umgewälzt wird. Am Gemündener Maar ist eine Pumpstation installiert, mit der sauerstoffarmes Tiefenwasser zur Kläranlage Daun abgepumpt werden kann", erklärt Arnold Schneider, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Daun auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds. Am Gemündener Maar wird die Pumpe abhängig vom Wasserstand einmal im Jahr eingeschaltet. Für die Stadt Daun fallen dadurch übrigens Abwassergebühren an.
Besucher aus gesamter Region

 Kleinod in der Vulkaneifel: Das Schalkenmehrener Maar (im Hintergrund das Weinfelder Maar) hat eine exellente Badewasserqualität. Das bescheinigt eine Untersuchung der EU und nun auch eine Untersuchung der Landesregierung. TV-Foto: Helmut Gassen

Kleinod in der Vulkaneifel: Das Schalkenmehrener Maar (im Hintergrund das Weinfelder Maar) hat eine exellente Badewasserqualität. Das bescheinigt eine Untersuchung der EU und nun auch eine Untersuchung der Landesregierung. TV-Foto: Helmut Gassen


Hans-Günter Schommers, Ortsbürgermeister von Schalkenmehren, zeigt sich über das Ergebnis des aktuellen EU-Berichts zwar erfreut, aber nicht überrascht. Er sagt: "Das war für mich sowieso klar, denn es werden während der Badesaison regelmäßig Wasseruntersuchungen durch das Gesundheitsamt Daun durchgeführt. Und Beanstandungen gab es da noch nie."
Heike Hermes, Ortsbürgermeisterin von Gillenfeld, berichtet zudem von regelmäßigen Aufräumaktionen. Sie sagt: "Zu Beginn jeder Badesaison befreien Taucher den Uferrand von Unrat und gefährlichen Gegenständen."

Ansonsten freuen sich die Ortsbürgermeister aber darüber, dass sich das Wasser weitgehend selbst reinigt. Und viele Besucher anlockt.
"Und die kommen nicht nur aus der Region", wie Heike Hermes weiß. Sie sagt: "Anhand der Autokennzeichen auf den Parkplätzen kann man sehen, dass wir Tagesgäste aus einem größeren Umfeld von Trier bis Koblenz am Pulvermaar haben."
Die Besucherzahlen des Freibads blieben über die Jahre konstant. "Es kommt natürlich immer darauf an, wie sich das Wetter in der Saison verhält. Aber: 2009 hatten wir immerhin 26 500 Badegäste, und 2010 waren es schon 27 000", sagt Hermes.
Im touristisch geprägten Schalkenmehren mit seinen vielen Gästen ist der Besuchermix im vor einigen Jahren neu gestalteten Freibad ebenfalls groß. "Die Besucher sind breit gestreut, kommen aber überwiegend aus dem regionalen Bereich. Wir haben aber auch aus Mayen-Koblenz oder Trier Badegäste", weiß Ortsbürgermeister Hans-Günter Schommers. Den Spaß, den Sommer am Gemündener Maar zu genießen, gönnen sich ebenfalls viele Menschen. Vor allem Einheimische. Im Rekordjahr 2003 waren es mehr als 50 000 Gäste, 2009 und 2010 lag die Besucherzahl bei rund 25 000.
Mehr als 23 Grad Wassertemperatur sind allerdings nicht in den Maaren drin. Dem Vergnügen tut dies dennoch keinen Abbruch.
Achim Kugel (62), Daun: "Dass die Wasserqualität so gut ist, habe ich nicht erwartet, ich bin da überrascht. Für die touristische Vermarktung ist das bestimmt vorteilhaft, wenn die Gäste wissen, dass das Wasser sehr sauber ist." Brigitte Willems (57), Oberstadtfeld: "Dieses Ergebnis ist für mich nicht überraschend, ich verfolge das jedes Jahr sehr interessiert, und man bescheinigt den Maaren immer sehr gute Ergebnisse. Für die Gäste hier ist es sehr wichtig, dass solche Untersuchungen immer wieder veröffentlicht werden." Inge Thommes-Burbach (58), Gillenfeld: "Dass die Wasserqualität so gut ist, habe ich eigentlich erwartet. Es wäre eine Katastrophe, wenn es nicht so wäre. Für mich als Gillenfelderin und auch als begeisterte Schwimmerin ist das unheimlich wichtig. Hier kommen ja schließlich viele Menschen zum Baden hin." Hans-Günter Schommers (55), Schalkenmehren: "Es hat mich als Ortsbürgermeister sehr gefreut, dass das Schalkenmehrener Maar zu den Badegewässern mit sehr guter Wasserqualität gehört. Mit der Untersuchung der EU wird für unsere Bürger und Badegäste ein Zeichen gesetzt, damit das Baden im Schalkenmehrener Maar zum vollen Genuss wird." HG

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort