Schalkenmehren Touristinformation ist in Geschenkeladen integriert und ab sofort wieder offen

Schalkenmehren · Die Touristinfo in Schalkenmehren ist wieder geöffnet. Sie wurde jetzt in einem Geschenkelädchen integriert.

 Jasmin und Joel Moran führen neben ihrem Geschäft nun auch die Touristinfo in Schalkenmehren.

Jasmin und Joel Moran führen neben ihrem Geschäft nun auch die Touristinfo in Schalkenmehren.

Foto: Lydia Vasiliou

Sie ist wieder geöffnet – die Touristinformation in Schalkenmehren. Und gleich am ersten Tag hatten die Inhaber des kleinen Geschenkelädchens „Elfenzauber“ auch alle Hände voll zu tun. Doch was hat eigentlich das Geschäft mit der Touristinformation zu tun?

Die Eheleute, Jasmin und Joel Moran aus Hinterweiler, haben beides in der Hand. Und das kam so: „Wir haben im Amtsblättchen gelesen, dass man den Laden, einschließlich des Ortsbürgermeisterbüros, kostenfrei übernehmen kann, wenn man die Touristinfo mitmacht“, sagt die ursprünglich aus dem Ruhrgebiet stammende Jasmin Moran.

Schnell sei man sich mit Ortsbürgermeister Peter Hartogh einig geworden und nach kleinen Renovierungsarbeiten habe man den Laden eingerichtet und verkaufe hier Mitbringsel aus dem Urlaub, teilweise selbst hergestellten Schmuck und Seife, eigene Grußkarten mit Fotos lokalen Bezugs sowie Honig aus Schalkenmehren und zukünftig auch am Wochenende eventuell frisches Brot und Brötchen.

„Es ist eine win-win-Situation“, sagt Joel Moran, der von den Philippinen stammt. Wir müssen keine Miete zahlen, helfen dafür der Gemeinde, die Touristinformation aufrecht zu erhalten. Zurzeit nur samstags und sonntags, „aber ab den Sommerferien auch wochentags“, sagt Jasmin Moran. Und das kommt der Gemeinde sehr gelegen, hätte es doch auch ganz anders verlaufen können.

Ortsbürgermeister Peter Hartogh suchte bereits im Januar 2018 Unterstützung beim GesundLand Vulkaneifel (GLV) mit der Bitte, für längere Öffnungszeiten zu sorgen oder zumindest ein elektronisches Informationssystem mit Touchscreen-Monitor anzubieten, damit die Gäste sich Tag und Nacht orientieren könnten. „Schalkenmehren ist ja der Mittelpunkt der Vulkaneifel und man stelle sich vor, wir würden mit unserer Gemarkung einen Schalkenmehrexit aus GesundLand verabschieden“, schreibt Hartogh in einer Erinnerungsmail vom 10. Februar 2019 auf die nach einem Jahr noch ausstehende Antwort bezüglich längerer Öffnungszeiten.

„Wir würden uns natürlich nie vom GLV trennen“, betont Hartogh, „aber wir könnten ja unseren eigenen Weg einschlagen. Bislang – vor Corona – war die Touristinformation mit der Mitarbeiterin Deepti Statnik stundenweise besetzt. „Gerne hätten wir ihr mehr Stunden angeboten, so wie sie das wollte, aber aus Kostengründen war das nicht möglich“, sagt der Ortsbürgermeister „und nachdem wieder alles geöffnet werden konnte, hat das GLV die langjährige, sympathische und erfolgreiche Mitarbeiterin in der Touristinfo in Daun eingestellt. Dass in Daun nun jemand sitzt, der über unsere Gemeinde Bescheid weiß, ist ja nicht schlecht“. Dennoch kämpft Hartogh weiter um längere Öffnungszeiten.

Auf eine Unterstützung aus dem GLV kann der Dorfchef nicht hoffen. Das weiß er seit März vergangenen Jahres nachdem die VG/Zentralabteilung GLV durch Thomas Räthlein ihn in einem Schreiben wissen ließ, „dass die GLV GmbH finanziell nicht in der Lage ist, einen Zuschuss zu leisten, da der Betrieb einer Tourist-Infostelle außerhalb der zentralen Orte Bad Bertrich, Daun und Manderscheid zum einen nicht im Aufgabenportfolio der GLV GmbH verankert und damit zum anderen kein Budget im Rahmen des Gesamtbudgets vorgesehen ist“. Außerdem sei Schalkenmehren hinsichtlich der Einnahmen aus dem Badebetrieb und dem Bootsverleih sowie des Tourismusbeitrages „durchaus in der Lage, die Erweiterung der Öffnungszeiten und die damit in erster Linie in Verbindung stehenden Personalkosten aus eigener Kraft zu tragen“.

Ein Schlag für die Gemeinde Schalkenmehren und Hartogh. Bei einer Übernachtungszahl von 79♦000 Gästen jährlich hätte man sich eine andere Entscheidung gewünscht, zumal die Einnahmen durch die Corona-Krise massiv geschrumpft sind. „Der Gemeinderat hat dann beschlossen die Räume kostenfrei demjenigen als Ladenlokal zur Verfügung zu stellen, wenn er dann die Touristinfo mitbetreibt“, sagt Hartogh.

Die Entscheidung des GLV ist auch für MdL Astrid Schmitt (SPD) nicht nachvollziehbar, die sich gerade auf einer Informationstour in Schalkenmehren aufhielt: „Weil es hier doch einen Hot-Spot des Tourismus gibt, spricht es doch eigentlich dafür, eine Außenstelle Schalkenmehren einzurichten“. Was die Gemeinde sich nun überlegt habe, „ist ein tolles Konzept“.

Die Touristinfo in Schalkenmehren ist samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten wochentags stehen noch nicht fest.

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