Schauplatz Schule

Wenn zwei Feuerwehren mitten in den Ferien mit einem Großaufgebot von Einsatzkräften und Material in einer Schule im Einsatz sind, dann ahnt jeder Laie: Hier wird der Ernstfall nur simuliert, sind die Opfer gottlob nur Statisten.

Gerolstein. (red) Schauplatz des Szenarios waren an Karfreitag die Berufsbildenden Schulen in Gerolstein, wo die beiden befreundeten Feuerwehren aus Gerolstein und Hillesheim ihre jährliche Gemeinschaftsübung veranstalteten. Die angenommene Einsatzlage war sehr kompliziert und stellte höchste Ansprüche an die Floriansjünger: Bei Schweißarbeiten in der Kfz-Werkstatt war ein Fahrzeug von der Hebebühne gerutscht und hatte den Mechaniker eingeklemmt. Es kam zu einem Brand in der Werkstatt, der einen Stromausfall verursachte. Dadurch ließ sich das Rolltor nur einen schmalen Spalt breit öffnen. Um ins Innere zu gelangen, mussten sich die Rettungskräfte mit abgeschnallten Atemschutzgeräten durch diesen Spalt zwängen. Mittels Hebewerkzeugen gelang es ihnen zwar, den Verletzten zu befreien und aus dem Gefahrenbereich zu bringen, ebenso wie mehrere Gasflaschen. Dennoch kam es zu einer Durchzündung in den darüber liegenden Klassenraum. Sogar Panik simuliert

Hier gelang zwar den meisten Schülern noch rechtzeitig die Flucht, einige wurden jedoch verletzt oder gerieten in Panik, sodass sie sich in dem verqualmten Gebäude verirrten und unter Einsatz von schwerem Atemschutz gesucht und geborgen werden mussten. Gleichzeitig bauten andere Trupps von außen eine Wasserwand zu den benachbarten Gebäuden auf. Bei der überhasteten Flucht vom Parkplatz der Schule verlor ein Schüler die Kontrolle über sein Fahrzeug und stürzte in den Abhang zum Schulhof, wo es auf dem Dach liegen blieb. Er wurde dabei eingeklemmt und musste mit Rettungsschere und Spreizer aus dem Wrack befreit werden...Die sechste gemeinsame Übung der beiden Wehren fand unter den kritischen Augen der beiden Wehrleiter Karl-Heinz Kunze und Günter Schnitzler statt. Beide zeigten sich in der anschließenden Besprechung höchst zufrieden über den reibungslosen Ablauf und die Professionalität, mit der beide Wehren gemeinsam ihre Einsatzaufgaben bewältigten. Auch die beiden Wehrführer Alois Breloer und Helmut Schlösser waren angetan von der hervorragenden Zusammenarbeit dabei. Diese, so die "Chefs" unisono, sei nur möglich, wo es keine Berührungsängste mehr gibt, wo man sich kennt und jeder Vertrauen in den Anderen hat. Dass dies von den Wehrleuten ebenso gesehen wird, beweist die Tatsache, dass sich trotz Feiertags und schlechten Wetters mehr als 60 Feuerwehrmänner und -frauen an der Übung beteiligten. Und so hatten sich am Ende alle ihre Erbsensuppe verdient, zu der die Gastgeber ins Gerolsteiner Feuerwehrgerätehaus eingeladen hatten.

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