Schnee und Eis haben ihren Preis

Der Winter ist noch lange nicht vorbei. Dennoch steht schon jetzt fest, dass er im Landkreis Vulkaneifel erhebliche Mehrkosten - etwa durch den hohen Verbrauch an Streusalz und den zu erwartenden Frostschäden an den Straßen - verursachen wird. Wie hoch diese allerdings ausfallen werden, ist noch völlig ungewiss.

 Löcher in diesen Dimensionen sind auf der B257 bei Schutz und Weidenbach (VG Daun) keine Seltenheit. TV-Foto: Klaus Kimmling

Löcher in diesen Dimensionen sind auf der B257 bei Schutz und Weidenbach (VG Daun) keine Seltenheit. TV-Foto: Klaus Kimmling

Gerolstein/Daun. 18 600 Tonnen Streusalz hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich in einem Winter verbraucht. Nach der Statistik müsste der Winter 2010/2011 damit schon wieder vorbei sein: Denn seit den ersten Schneefällen Ende November wurden bereits mehr als 18 800 Tonnen an Salz auf die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Landkreis Vulkaneifel und im Eifelkreis gestreut. Doch es ist wohl zu vermuten, dass Schnee und Eis die Region weiter im Griff haben werden - schließlich waren auch im vergangenen Winter bis in den März hinein Schneefälle zu verzeichnen. Und so rüstet sich auch der LBM für weitere Streueinsätze: "Wir bekommen pro Woche circa 2800 Tonnen an Nachlieferung", sagt Bruno von Landenberg vom LBM. Klar, dass das ins Geld geht - nur wie stark, ist vom LBM noch nicht zu erfahren: "Da der Winterdienst noch in vollem Gange ist, können wir derzeit keine Angaben über etwaige Mehrkosten machen", erklärt von Landenberg.

Fest steht allerdings, dass nicht nur der hohe Verbrauch an Streusalz die Kosten dieses Winters in die Höhe treiben wird: Denn dass an zahlreichen Straßen im Landkreis Vulkaneifel auch Frostschäden auftreten werden, ist gewiss. Allerdings ist noch völlig unklar, wie teuer die Beseitigung der Winterschäden auf den Straßen wird. Die Situation bezogen auf auftretende Schlaglöcher sei allerdings noch normal, heißt es dazu vom LBM in Gerolstein. Löcher würden mit Wintermischgut instand gesetzt, Straßen müssten bislang noch nicht gesperrt werden. Ähnliches gilt auch für die Autobahn 1: Die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei in Wittlich sind im Dauereinsatz, damit die Fahrbahnen rund um die Uhr frei sind, Schlaglöcher würden umgehend beseitigt, heißt es vom zuständigen LBM Rheinland-Pfalz in Koblenz.

In den für die Gemeindestraßen zuständigen Verbandsgemeinden (VG) sind ebenfalls keine konkreten Aussagen zu den erwarteten Mehrkosten aufgrund des extremen Winterwetters zu erhalten. Allerdings rechnet man beispielsweise in der Verbandsgemeindeverwaltung Daun fest damit, dass der derzeitige Winter das Straßenunterhaltungsbudget der Kommunen hoch belasten werde: "Besonders bei älteren Straßen sind erhebliche Schäden durch Frostaufbrüche und Rissbildungen zu erwarten", sagt Büroleiter Arnold Schneider. Hinzu komme, dass durch den vielen Schnee Straßenbegrenzungen für die Fahrer der Räumfahrzeuge kaum zu erkennen und dadurch auch Beschädigungen an Bordsteinen nicht zu vermeiden seien. Ein weiteres Problem: Die Stadt Daun habe kaum noch Streusalz und könne dadurch nur noch verkehrswichtige Strecken wie etwa die Zufahrt zum Krankenhaus abstreuen. Ähnliches gilt rund um Gerolstein: Das Streusalz sei so gut wie aufgebraucht, man streue nur noch auf Straßen mit Steigungen. Dass das Wetter den Straßen auch hier ordentlich zusetzt, sei schon jetzt an einigen Stellen zu bemerken, sagt Klaus Jansen von der VG Gerolstein: "Aus den Erfahrungen des Vorjahres wissen wir, dass vor allem ältere Straßen in einem schlechten Zustand bei solchen Wetterereignissen überproportional beschädigt werden."ExtraHausmeisterdienste in der Region, die auch Winterdienste anbieten, sind zurzeit im Dauereinsatz. "Wir sind absolut ausgelastet", sagt Christian Daus, Geschäftsführer der Daus GmbH in Wittlich. Das Unternehmen hat bereits mehr Einsätze gefahren als im gesamten vergangenen Winter. Den Räumdienst rechnet die Firma abhängig von der Grundstücksgröße ab, bezahlt wird pro Meter geräumter Fläche. Die Verträge gelten für die komplette Saison. Auch die Winterdienst-Mitarbeiter des Bürgerservice in Trier und Saarburg haben viel zu tun. "Die Leute rufen pausenlos an", sagt Manfred Becker. Da das Personal begrenzt sei, könne man die Nachfrage im Raum Trier kaum bedienen. Die Parkplätze vieler Firmen und Supermärkte im Raum Bitburg und auf dem Trierer Petrisberg werden von der Firma Gebäude- und Immobilien Service S.A. (Sitz in Herforst) geräumt. "Wir kommen mit dem Streuen kaum nach", sagt Geschäftsführer Arno Hardt. Zudem sei der Salzpreis seit Anfang Dezember "um das Doppelte gestiegen". Derzeit zahle man bis zu 250 Euro pro Tonne. Nachschub ordert die Firma wegen der Salzknappheit in Rumänien. Kunden bezahlen pro Räumeinsatz , abhängig von der Anzahl der Stellplätze. (cweb)

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