Schnell fahren, gut kochen

Seit 15 Jahren bekleidet Werner Klöckner den Posten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Daun, und es werden wohl noch acht weitere Jahre dazu kommen, da er bei der Verbandsgemeindebürgermeisterwahl am 29. November keinen Gegenkandidaten hat. Der TV besuchte ihn daheim in Üdersdorf.

 Werner Klöckner mit seiner Ehefrau Ulrike und dem jüngsten Sohn Michael. TV-Foto: Helmut Gassen

Werner Klöckner mit seiner Ehefrau Ulrike und dem jüngsten Sohn Michael. TV-Foto: Helmut Gassen

Üdersdorf. (HG) Normalerweise wäre Werner Klöckner am Samstagvormittag gar nicht zu Hause, sondern an seinem Arbeitsplatz in der Verbandsgemeindeverwaltung Daun. Für den TV-Termin hat er jedoch eine Ausnahme gemacht.

"In der Woche arbeite ich so 60 bis 70 Stunden. Wenn ich keine Termine am Wochenende habe, bin ich regelmäßig im Büro", erzählt Werner Klöckner. "Wir kennen es nicht anders", kommentiert Ehefrau Ulrike diesen Umstand. Viel gemeinsame Freizeit bleibt da nicht übrig. "Wenn wir mal Zeit zusammen haben, machen wir mit dem Auto eine Tour an die Mosel. Spazieren gehen wir eher selten", sagt Ulrike Klöckner.

Am 15. September 1992 hat Werner Klöckner die Stelle als erster Beigeordneter der VG Daun angetreten, die damals ausgeschrieben worden war. Klöckner stammt wie auch seine Frau Ulrike aus der Nähe von Waldbreitbach im Westerwald. Vor seinem Amtsantritt als erster Beigeordneter in Daun arbeitete Werner Klöckner im Innenministerium, war zuständig im Referat Kommunalverfassung und Kommunalwahlrecht. Durch Zufall kam das Ehepaar Anfang 1994 nach Üdersdorf, weil hier gerade ein Haus verkauft wurde, das ihren Erwartungen auch bezüglich der Nähe zum Kindergarten und der Schule entsprach.

60 bis 70 Stunden Arbeit pro Woche



Vor ihrer Hochzeit mit Werner Klöckner 1982 bis zur Geburt ihres zweiten Sohnes Michael 1990 war Ulrike Klöckner als Verwaltungsfachangestellte bei der Verbandsgemeindeverwaltung Waldbreitbach beschäftigt. "Nach der Geburt unseres zweiten Sohnes habe ich mich bewusst für die Familie entschieden, und das habe ich auch noch nie bereut. Außerdem halte ich meinem Mann so den Rücken frei. Und ich denke, das hat sich im Laufe der Jahre schon ausgezahlt", erzählt Ulrike Klöckner, die aber auch noch stundenweise ehrenamtlich bei der "Dauner Tafel" tätig ist.

Auf dem Tisch steht ein Glaskugelspiel, an den Wänden hängen moderne, freundliche Bilder - gemütlich ist es im Klöckner'schen Wohnzimmer. Zwei Kinder haben Werner und Ulrike Klöckner. Michael, mit 19 Jahren der jüngste Sohn, lebt noch zu Hause und leistet nach seinem Abitur jetzt Zivildienst im Dauner Krankenhaus. Der 21-jährige Jürgen ist auf der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft und studiert zudem Wirtschaftswissenschaften und Politik an der Uni Köln.

Werner Klöckner ist in vielen Vereinen wie den Feuerwehren Daun und Üdersdorf, dem Sportverein und den Fördervereinen der Üdersdorfer Schulen Mitglied. Im DRK-Ortsverein Daun ist er Vorsitzender. Bekannt ist seine Nähe zur Feuerwehr, und das hat für ihn gute Gründe. "Die Feuerwehr gehört zum Aufgabenbereich der Verbandsgemeinde, und ehrenamtliches Engagement erfüllt maßgeblich diese Aufgabe. Deshalb ist es für mich die Möglichkeit, das Ehrenamt beispielhaft hervorzuheben."

Klöckner gilt als Bürokrat, aber dem widerspricht Ehefrau Ulrike. "Werner können Sie für vieles gebrauchen, er ist handwerklich begabt, und gut kochen kann er auch. Wenn er Zeit hätte, vielleicht besser als ich."

Klöckners Hang zu schnellen Autos ist bekannt. War das erste Auto im Jahre 1977 noch ein VW Golf mit 50 PS, fährt Klöckner heute neben einem Audi TT noch einen 3er BMW. Als schneller Bürgermeister ist er bekannt, Punkte im Flensburger Register hat er jedoch keine, wie er stolz sagt. Ehefrau Ulrike ist die Fahrweise ihres Mannes allerdings "etwas zu flott, da werde ich mich nicht dran gewöhnen", sagt sie.

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