Schneller gerafft als gelaufen

Neroth · Traditionell, sportlich und interessant, das ist die Eierlage in Neroth. Seit 1924 wird sie von der Freiwilligen Feuerwehr Neroth veranstaltet. Der Osterbrauch, nun schon in der 91. Auflage, zog auch dieses Mal wieder viele Gäste an, die sich am sportlichen Wettstreit von Raffer und Läufer erfreuten.

 Rein ins Koerbchen mit dem Ei heisst es fuer Christian Lenzen.

Rein ins Koerbchen mit dem Ei heisst es fuer Christian Lenzen.

Foto: Helmut Gassen

Neroth. Gut, so im medialen Mittelpunkt wie die Eierlage in Schönecken steht der Osterbrauch in Neroth nicht. Kein Fernseh-Team kommt vorbei, um die sportlichen Wettkämpfe für die Außenwelt einzufangen. Und Schönecken ist nunmal auch die große Schwester, wo der Brauch schon viel länger durchgeführt wird. Trotzdem stehen die Eilerlagen in Neroth denen in Schönecken in nichts nach.Erste Eierlage im Jahr 1924


Seit 1924 gibt es hier spannende Wettkämpfe zu sehen. 1923 ließen sich die Nerother Feuerwehrmänner Peter Broconier, Josef Karls, Josef Pfeil, Josef Schelian und Peter Schottes bei einem Besuch in Schönecken von dem alten Brauch inspirieren. Ein Jahr später wurde in Neroth die Eierlage zum ersten Mal durchgeführt.

Die Regeln sind heute praktisch noch dieselben. 81 Eier (statt 104 wie in Schönecken) werden für den Seniorenwettbewerb von der Feuerwehr in Sägemehl eingebettet auf der Straße ausgelegt. Beim Juniorenwettbewerb sind es nur 43 Eier. Bei dem Wettkampf starten ein Raffer und ein Läufer. Der Raffer muss die 81 Eier, welche im Abstand von 50 Zentimetern ausgelegt sind, einzeln in einen Korb, der am Ende der Strecke steht, einsammeln und der Läufer muss eine Strecke von rund 5000 Meter laufen. Die Junioren sind nach 1650 Metern bereits am Ziel. Sieger ist, wer seine Aufgabe zuerst gelöst hat.
Bevor das Duell in der Heltenbergstraße beginnen konnte, gab es bei bestem Wetter einen Umzug durch den Ort, bei dem die Teilnehmer, der Musikverein und die Freiwillige Feuerwehr mitgingen.
Eine gelungene Premiere feierte der 13-jährige Yannik Strunk. Bei den Junioren gewann er eindrucksvoll das Duell gegen Läufer Niclas Mayer. Bei den Senioren siegte Christian Lenzen. Bereits sechs Mal hat er bei der Eierlage teilgenommen. Zuerst bei den Junioren, seit letztem Jahr bei den Senioren. Vier Mal gewann er bei den Junioren, und auch bei seiner ersten Teilnahme bei den Senioren im letzten Jahr siegte der erfahrene Raffer. In diesem Jahr setzte er sich gegen Läufer Pascal Jardin durch. Mit drei Minuten Vorsprung und neuem persönlichem Rekord erreichte er das Ziel. "Ich dachte beim Wendepunkt zuerst, dass ich es nicht packe, aber dann klappte es doch noch", freute er sich.Extra

 Start zum Seniorenlauf zwischen Christian Lenzen und Pascal Jardin.

Start zum Seniorenlauf zwischen Christian Lenzen und Pascal Jardin.

Foto: Helmut Gassen
 Zuerst werden die Eier in Saegemehl eingebettet von der Feuerwehr ausgelegt.

Zuerst werden die Eier in Saegemehl eingebettet von der Feuerwehr ausgelegt.

Foto: Helmut Gassen
 Die Teilnehmer des Junioren- und Seniorenlaufs: Vorne Pascal Jardin und Christian Lenzen, hintere Reihe Niclas Mayer und Yannik Strunk.

Die Teilnehmer des Junioren- und Seniorenlaufs: Vorne Pascal Jardin und Christian Lenzen, hintere Reihe Niclas Mayer und Yannik Strunk.

Foto: Helmut Gassen

Junioren: Raffer Yannik Strunk gewann mit einer Zeit von 6.13 Min. vor Läufer Niclas Mayer (6.40 Min.). Preisläufer Gianluca Mick brauchte 6.44 Min. für die Strecke. Senioren: Raffer Christian Lenzen gewann erneut mit einer Zeit von 17.48 Min. vor Läufer Pascal Jardin (20.43 Min.). Preisläufer Rico Gottstein brauchte 20.04 Min. für die Strecke und Marco Schaller 22.19 Min. HG

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