Schnelleres Ende ist in Sicht: Bauarbeiter geben Gas
Daun · Grüner und schöner soll der große Parkplatz in der Wirichstraße durch die Neugestaltung werden. Seit April wird gebaut. Die Kosten betragen etwa 475 000 Euro, von denen das Land den Großteil übernimmt.
Daun. Gute Nachrichten vor allem für die Anlieger: Zwar ist eine Bauzeit bis Allerheiligen angekündigt worden, aber momentan ist nicht davon auszugehen, dass es tatsächlich so lange dauern wird, bis der Umbau des Parkplatzes in der Dauner Wirichstraße fertig ist. "Es geht ordentlich voran, die Arbeiten sind richtig gut in der Zeit", berichtet Matthias Brauns, Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung Daun.
Sorgen waren unbegründet: Darüber freut sich Heike Hilberg, die gemeinsam mit ihrem Mann die Kaffeerösterei Aroma auf dem Wirichparkplatz betreibt. "Wir hatten echt Bauchschmerzen, dass sich die Bauarbeiten und die fehlenden Parkplätze auf unser Geschäft negativ auswirken würden. Aber jetzt kann ich sagen: Unsere Sorgen waren unbegründet." Natürlich habe es Verluste gegeben, aber die seien zu erwarten gewesen und in einem vertretbaren Rahmen geblieben: "Die Kunden haben schon mal geschimpft, sind uns aber zum Glück treu geblieben."
Positiv sieht Heike Hilberg auch, dass die im Juni in der Nähe ihres Geschäfts vollzogene Änderung der Verkehrsführung praktisch nur Befürworter gefunden hat. Sie hatte sich mit dafür starkgemacht, dass es seitdem möglich ist, dass über die Arensbergstraße, die zum Wirichparkplatz führt, auch wieder in Richtung Innenstadt gefahren werden kann. "Die Entscheidung war absolut richtig. Viele Leute haben mir gesagt, es sei von vornherein keine gute Idee gewesen, diese Zufahrtsmöglichkeit zu sperren. Ich habe jedenfalls bis dato nur Zustimmung gehört", sagt der stellvertretende Vorsitzende des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun, Andreas Mayer.
Vom Provisorium zum Dauerzustand: Der Bauausschuss der Stadt hatte die geänderte Verkehrsführung beschlossen, zunächst zeitlich befristet bis zum Frühjahr 2014. "Ich hoffe, dass es zu einer Dauerlösung wird", sagt Heike Hilberg. "Ich hoffe, dass es bei der zeitlichen Befristung bleibt", sagt hingegen Phillip Peters. Er wohnt direkt am Arensberg und bekommt zu spüren, wie viele Autos mehr in die Stadt fahren seit der Änderung. "Dabei haben wir einige brenzlige Situationen bei Begegnungsverkehr beobachtet. Und auch Busse haben versucht, über diesen Weg in die Stadt zu kommen. Aber dafür ist die Straße überhaupt nicht ausgelegt."
Er hofft, dass die Verkehrsführung wieder geändert wird: "Es wird von einem Provisorium gesprochen. Aber was davon zu halten ist, haben wir in der Straße erlebt, die hinter unserem Haus vorbeiführt." Dort war in den späten 1970er Jahren der Durchgangsverkehr erlaubt worden - zeitlich befristet, hieß es. Tatsächlich dauerte es aber mehr als 30 Jahre, bis die Straße im vergangenen Jahr zur Sackgasse wurde.Extra
Die Kosten für den Umbau des Parkplatzes in der Wirichstraße betragen etwa 475 000 Euro. Das Vorhaben ist das letzte große Stadtsanierungsprojekt und bekommt deshalb auch eine hohe Förderung. 80 Prozent übernimmt das Land, den Rest die Stadt. Das Areal soll den unteren Teil der Innenstadt aufwerten, es soll mehr sein als nur ein Parkplatz. Deshalb wird die Fläche begrünt, es gibt mehr Außengastronomie, der Verkehr ist klarer geregelt. Trotz der Veränderungen wird es aber nicht weniger Parkplätze geben, sondern mehr. Künftig stehen 65 Stellplätze (50 öffentliche, 15 private) statt wie bisher 55 zur Verfügung. Eine völlig autofreie Zone war nie vorgesehen, da eine große Zahl an Parkplätzen in diesem Bereich der Stadt unverzichtbar ist. sts
