Schnelles Internet in Reichweite

Oberstadtfeld/Wallenborn/Niederstadtfeld · Der Weg ins schnelle Netz ist geebnet: In Ober- und Niederstadtfeld sowie in Wallenborn beginnen die Planungen für den Ausbau der DSL-Versorgung. Die Gemeinden zahlen dafür zwischen 6000 und 8000 Euro.

Oberstadtfeld/Wallenborn/Niederstadtfeld. Geschafft! Der Vertrag ist unter Dach und Fach, und Arnold Möseler ist erleichtert: "Ich freue mich besonders, denn der Druck aus der Bevölkerung ist immer größer geworden. Viele Bürger haben immer wieder nachgefragt, wann endlich das schnelle Internet kommt. Jetzt ist ein entscheidender Schritt getan."
Der Ortsbürgermeister von Oberstadtfeld hat in dieser Woche gemeinsam mit seinen Amtskollegen Madlene Steffes (Wallenborn) und Günter Horten (Niederstadtfeld) eine Kooperationsvereinbarung mit der Firma Inexio aus Saarlouis zur Erschließung der drei Dörfer mit schnellem Internet unterschrieben.
Für die Ortsbürgermeister ein unverzichtbarer Standortfaktor: "Wer die Jugend hier bei uns halten will, muss eine vernünftige Internetverbindung vorweisen", sagt Madlene Steffes. Horten verweist darauf, dass Niederstadtfeld auch Industriestandort (Firma Warmpress) ist, der ebenfalls auf einen schnellen Zugang zum Netz angewiesen ist. Zudem hofft er auf bessere Vermarktungs chancen bei der Suche nach einem Interessenten für das ehemalige Schulgebäude (der TV berichtete).
Ausbau bis Ende 2012



Auch wenn der Vertrag unterschrieben ist, werden sich die Bürger in den drei Orten noch gedulden müssen: Voraussichtlich Ende nächsten Jahres wird der Ausbau mit Glasfaserkabel abgeschlossen sein. Dann steht eine Geschwindigkeit bis zu 100 Megabyte zur Verfügung, ein deutlich höheres Tempo als in den Orten, wo derzeit maximal 16 Megabyte verfügbar sind.
Die Orte haben noch einen guten Zeitpunkt erwischt: Sie haben den Zuschuss des Landes in der Tasche. In Oberstadtfeld kostet der Ausbau 60 000 Euro, in Niederstadtfeld 80 000 Euro und in Wallenborn 70 000 Euro. Davon bezahlen die Gemeinden jeweils zehn Prozent, den Rest steuert Mainz bei. "Ohne diesen Zuschuss wäre das für Wallenborn kaum zu stemmen gewesen", sagt Madlene Steffes.
Während sie und ihre Kollegen auf der sicheren Seite sind, müssen sich andere Ortsbürgermeister in Geduld üben. Schon seit Anfang des Jahres liegen Anträge von Mehren (mit Ausnahme des Gewerbegebiets, das zwischenzeitlich von Inexio versorgt wird), Schalkenmehren, Sarmersbach, Gefell und Schutz bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier vor.
Sie entscheidet darüber, ob die Gemeinden den Anschluss ans schnelle Internet ausschreiben dürfen. Das Problem: Die Mittel aus dem Programm, mit dem das Land die Breitbanderschließung im ländlichen Raum unterstützt, sind ausgeschöpft - so zumindest wurde es der Verbandsgemeindeverwaltung Daun mitgeteilt.
Trotz der Verzögerungen im Genehmigungsverfahren werden in Kürze drei weitere Gemeinden einen gemeinsamen Antrag an die ADD schicken. Denn auch für Demerath, Steineberg und Steiningen heißt es: Schnelles Internet ist ein unverzichtbarer Standortfaktor für ein Dorf.
Extra: Versorgung


Von den 38 Gemeinden in der VG Daun sind derzeit 21 im Sinne der Förderrichtlinie des Landes ausreichend versorgt. Sie bieten dem Verbraucher Anschlussgeschwindigkeiten von mehr als zwei Megabyte. Bei einigen Gemeinden ist die Versorgung innerhalb der Orte stark schwankend und liegt deshalb nicht immer im Bereich der ausreichenden Versorgung. Nach wie vor gibt es weiße Flecken, die gar keine Internetanbindung haben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort