Schöner warten in Bongard

Ortsbürgermeister Alois Sicken war zunächst skeptisch, nun ist er total begeistert: Die Jugend von Bongard (Verbandsgemeinde Kelberg) hat eine neue Buswartehalle gebaut, dabei großen Gemeinschaftsgeist an den Tag gelegt und der Gemeinde Kosten erspart.

 Die Jugend aus Bongard hat unter der Leitung von Frank Schmitz (vorne, Dritter von rechts) und Stefan Müsseler (Zweiter von rechts) und zur Freude von Ortsbürgermeister Alois Sicken (rechts) in Eigenleistung eine neue Buswartehalle gebaut. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Jugend aus Bongard hat unter der Leitung von Frank Schmitz (vorne, Dritter von rechts) und Stefan Müsseler (Zweiter von rechts) und zur Freude von Ortsbürgermeister Alois Sicken (rechts) in Eigenleistung eine neue Buswartehalle gebaut. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Bongard. Im Einmündungsbereich der Bodenbacher Straße - wo bis vor kurzem ein in die Jahre gekommenes, unansehnlich gewordenes Bushäuschen stand - herrscht Hochbetrieb. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben sich an der neuen Buswartehalle mit Ortsbürgermeister Alois Sicken und Gemeinderatsmitglied Stefan Müsseler versammelt. Der Stolz auf das gelungene Werk ist allen anzusehen. Da posieren sie gerne für das TV-Foto. Denn was Alois Sicken nicht für möglich hielt, hat der Verein "Jugend Bongard" als Projekt auf die Beine, beziehungsweise auf einen Natursteinsockel gestellt und damit der Gemeinde einen großen Gefallen getan.

Nun wird gefeiert - wegen des herbstlichen Wetters im Jugendraum im Bürgerhaus. Die Gemeinde spendiert Pizza und Getränke. Der Vorsitzende der "Jugend Bongard", Frank Schmitz (28), erzählt die Baugeschichte. Stefan Müsseler - Lehrer an der Hauptschule Daun und selbst seit vielen Jahren Mitglied der "Jugend Bongard" - habe dem Gemeinderat vorgeschlagen, dass die Jugend eine neue Wartehalle in Eigenleistung bauen könne.

Alle Arbeiten selbst ausgeführt



"Ich war sehr skeptisch", erinnert sich der Ortsbürgermeister. Eine Nummer zu groß, habe er gemeint. Doch, so berichtet Frank Schmitz weiter, die Bereitschaft der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei von Anfang an groß gewesen: "Insgesamt beteiligten sich 35 Leute." Selbst die planerischen Arbeiten seien von Mitgliedern des Vereins geleistet worden, ebenso die nicht einfachen Maurerarbeiten mit Naturstein und der Aufbau der Holzrahmenkonstruktion. "Die vielfältigen Erfahrungen aus unseren Ausbildungen und Berufen waren hilfreich", erklärt Schmitz.

Mit 2000 Euro gefördert wurde der Bau der Buswartehalle von der RWE, die Gemeinde beteiligte sich mit 2200 Euro. "Ein Spottpreis für ein Objekt, das normalerweise das Doppelte, wenn nicht gar das Dreifache gekostet hätte", betont der Ortsbürgermeister.

Doch die niedrigen Baukosten sind es nicht allein, die Alois Sicken so begeistern. Mehrere Firmen hätten das Projekt unterstützt. Ein weiterer Vorteil sei gewesen, dass die Natursteine aus der im Vorjahr abgerissenen Brücke zwischen Bongard und Gelenberg zur Verfügung standen. "Und die Leute haben uns Kuchen gebracht", fällt den jüngsten Bauarbeitern, Niklas Leif (9) und Michael Gottlieb (11), ein.

"Manche älteren Leute haben extra ihre täglichen Spazierweg verändert, um bei uns vorbeizuschauen und uns Tipps zu geben", erinnert sich Eva Knechtges (24). "Und dass Stefan Müsseler immer für uns da war, war ganz toll", erklärt Frank Schmitz.

Die Einsegnung des Bushäuschens durch Pastor Klaus Kohnz ist am Sonntag, 21. November, nach dem Hochamt (Beginn 10.30 Uhr).

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