Ellscheid. Der Blick von Inge Umbachs Veranda könnte schöner nicht sein. In ihrem Garten, der "Laufoase" heißt, sind die Bäume und der Rasen satt grün, und in den Beeten bilden Blumen bunte Tupfer. Es gibt einen Teich, ein Gartenhaus und mehrere Sitzgruppen.
Die 57-jährige Lauftherapeutin und Marathonläuferin ist zudem Köchin. Ihrem krimischreibenden Gast serviert sie Brennnesselsuppe, einen Salat und Rhabarberkompott. Carola Clasen ist angetan - von Haus und Garten. Und von den Gänseblümchen im Salat und dem Sahneklecks zum Kompott. "Das passt", sagt sie, "denn hier ist einfach alles unglaublich idyllisch und beschaulich."
tatort eifel

Ob wir bei so viel Idylle im Dorf und auf Inge Umbachs Veranda im 300-Einwohner-Ort Ellscheid die Kurve zu Mord und Totschlag überhaupt noch kriegen? "Das ist genau wie in meinen Krimis", erklärt Clasen, 60 Jahre alt und seit 1998 mit über einem Dutzend Kriminalromanen auf dem Markt. "Zuerst baue ich Idylle auf, und dann kommt einer zu Tode." Sie schaut hinunter in den Garten, hinüber zum Friedhof und in die Weite, Richtung Naturschutzgebiet Mürmes. Sie habe schon recherchiert, wie man im Moor stirbt, sagt sie.
Ob es irgendwo spukt, ob Sonderlinge im Dorf leben? Das will Carola Clasen von Inge Umbach wissen und macht sich Notizen.
Was davon in ihre Kurzgeschichte für den Sammelband des KBV-Verlags (Hillesheim) einfließt, ist nun Clasens Sache. "Schritt für Schritt" wäre ein passender Titel, meint die Schriftstellerin. So heißt auch Umbachs Laufschule.
Und Hans-Peter Schüler spielt eine Rolle. Der Mann aus Üdersdorf hatte bei einem Gewinnspiel des TV und des KBV-Verlags anlässlich des Krimifestivals (16. bis 25. September) die Nennung seines Namens in einer Geschichte von "Tatort Eifel" gewonnen. "Ich bin gespannt", sagte Schüler. "Wir auch", sagen Clasen und Umbach und lachen. bb