Schule des Schauens

Gegenwärtig geben Schülerinnen und Schüler mit einer beeindruckenden Bandbreite von über 120 Arbeiten Einblick in den Kunstunterricht am St. Matthias-Gymnasium Gerolstein.

 Impressionistisch angehaucht: Arbeit von Eva Schares. Foto: privat

Impressionistisch angehaucht: Arbeit von Eva Schares. Foto: privat

Gerolstein. (red) Bei der Vernissage betonte Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz vor über 80 begeisterten Besuchern, dass sich in den Arbeiten die kulturelle Identität zeige: Die Schülerinnen und Schüler identifizierten sich mit der Region nicht nur auf dem Gebiet des Sports oder der Natur, sondern auch auf dem der Kultur. Dies sei nicht das erste Projekt zwischen Gymnasium und Stadt; Schwartz verwies auf die bemalte Radfahrerplastik und die Ausgestaltung des Seminarraums im Naturkundemuseum. Identitätsstiftung erzeuge zum Beispiel in der aktuellen Schau das Projekt des Leistungskurses 12, bei dem die Schülerinnen und Schüler Probleme der Kernstadt (leerstehende Läden, Ladenfrontgestaltung) aufgriffen und interessante Lösungen präsentierten. Schwartz verband sein Lob an die Schülerinnen, Schüler und ihre Lehrer Blinn, Beauducel und Schambach mit dem Wunsch nach einer Fortsetzung der Ausstellung im jährlichen Rhythmus.Im Anschluss verwies Kunsterzieher Blinn auf die heutige Wahrnehmung von Jugendlichen, die geprägt sei vom raschen Erfassen und Vergessen von Bilderfluten in einer Welt voller Reize und Effekte. Dagegen stünde die Arbeit im Kunstunterricht, wo die Fähigkeit zu geduldigem Schauen und konzentriertem Erleben geschult würde. Bewusste Wahrnehmung zeige sich zum Beispiel im Ansatz des Bauhauslehrers Feininger, dessen Ausein-andersetzungen mit Architektur Vorbild seien für die Werke des Leistungskurses 11, in denen regionale Motive wie die Kasselburg oder die Erlöserkirche ab-strahiert veranschaulicht würden.Der Bogen des bewussten Sehens spannt sich von Arbeiten der Klasse 6 und 8 (Farbabstraktionen) bis zu Fotosequenzen des Leistungskurses 12, wo jeweils eine bestimmte Farbe im Stadtbild dokumentiert wird. Eine besonders fantasieanregende Gestaltungsaufgabe zeigt sich in den Ätzradierungen des LK 13, die sich als Illustration zu einem modernen Stadtgedicht verstehen.Die Ausstellung wird bis 7. Juni verlängert und ist montags bis donnerstags von 7.30 bis 16.30 Uhr und freitags von 7.30 bis 13.00 Uhr im Foyer des Rathauses Gerolstein zu sehen.

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