Schulranzen sind auf dem Weg nach Afrika

Basberg/Hillesheim · Die Erkenntnis, dass mit dem Ende der Grundschulzeit die meisten Schulranzen in "Rente" gehen, hatten die beiden zehnjährigen Freundinnen Ronja Blech aus Hillesheim und Maja Diederichs aus Basberg auf eine Idee gebracht. Statt in Rente sind nun 24 Ranzen auf dem Weg zu Kindern in Burkina Faso in Westafrika.

 Die Freundinnen und Klassenkameradinnen Ronja Blech (links) und Maja Diederichs (rechts) haben 24 Schulranzen für Kinder im afrikanischen Burkina Faso gesammelt. Foto: privat

Die Freundinnen und Klassenkameradinnen Ronja Blech (links) und Maja Diederichs (rechts) haben 24 Schulranzen für Kinder im afrikanischen Burkina Faso gesammelt. Foto: privat

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Basberg/Hillesheim. Mit Notizen auf zwei Seiten haben Ronja Blech und Maja Diederichs sich auf den Besuch des Trierischen Volksfreunds vorbereitet. Auf dem Zettel steht, wie sie auf die Idee kamen: "Spontan, weil wir nicht wussten, wem wir unsere Schulranzen geben sollten"; wie der Verein heißt, der Schulranzen für Kinder im afrikanischen Burkina Faso sammelt: "AMPO" (siehe Extra); und wie sie ihre Idee in die Tat umgesetzt haben: "Mit einem Brief an die Eltern aller Viertklässler der Grundschule Hillesheim".
Weihnachten wird ausgepackt


Zu den Einzelheiten erzählen Maja und Ronja, dass sie sich gegen Ende der Grundschulzeit gefragt hätten, was mit ihren Schulranzen geschehen soll, wenn sie nach den Sommerferien in die fünfte Klasse des St.-Matthias- Gymnasiums in Gerolstein wechseln und dann doch lieber ihre Schulsachen in einen coolen Rucksack stecken. Den Brüdern Simon (Diederichs) und Samuel (Blech) geben? Die beiden Freundinnen kichern. "Die mögen doch keine geblümten oder mit Marienkäfern übersäten Schulranzen", sagen sie.
Viel mehr seien sie auf die Idee gekommen, die Schulranzen afrikanischen Kindern zu schenken. Ist doch Ronjas Großvater Karl-Wilhelm ("Charly") Simonis der Gründer und Vorsitzende des "Solidaritätskreises Westafrika", ein Verein, der in Burkina Faso seit mehr als 20 Jahren Hunderte von Schulen, Lehrerhäuser und Brunnen gebaut hat ( der TV berichtete) und auch mit "AMPO" zusammenarbeitet.
Ronja und Maja setzten einen Brief an die Eltern aller Kinder des vierten Schuljahrgangs auf und baten sie, Schulranzen, die nicht mehr gebraucht werden, zur Verfügung zu stellen, gerne auch mit Inhalt. Was dann innerhalb kürzester Zeit zusammenkam, bringt Ronja und Maja noch immer zum Staunen: 24 Schulranzen! Gefüllt mit Sportkleidung und -schuhen, Farbkästen, Federmäppchen, Kuscheltieren, Zahnbürsten, Haarbürsten!
Und alles in gutem, sauberem Zustand oder gar nagelneu! Inzwischen ist alles in Kartons verpackt und an einen Containerhafen in Norddeutschland verschickt worden. Von dort aus geht die Ladung auf dem Schiffs- und Landweg an "AMPO" in Burkina Faso, wo sich spätestens zu Weihnachten 24 Kinder über einen Schulranzen mit Inhalt freuen können.
Übrigens ist so eine Hilfsaktion ansteckend. Denn Ronjas und Majas achtjährige Brüder Samuel und Simon - beste Freunde und Klassenkameraden in der Hillesheimer Grundschule - wollen am Ende des vierten Schuljahres ihren Schwestern nacheifern und ebenfalls ausgediente Schulranzen für Kinder in Afrika sammeln.Extra

AMPO steht für "Association Managré Nooma a pour la Protection des Orphelins" und wurde 1996 unter dem Motto "Das Gute geht nicht verloren" von der Deutschen Katrin Rohde in Burkina Faso ins Leben gerufen. Gleichzeitig gründete sie den Verein "Sahel" zur Finanzierung ihrer Projekte, darunter Waisenhäuser, Beratungsstellen, biologische Farmschulen und medizinische Einrichtungen. Außerdem unterstützt der Verein bedürftige Schulkinder finanziell und mit Sachspenden. Info: <%LINK auto="true" href="http://www.freunde-fuer-ampo.de" class="more" text="www.freunde-fuer-ampo.de"%> bb

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