Schwitzen, damit andere überleben

HILLESHEIM. (fs) Beachtlicher Erfolg: Bei ihrem Spenden-Duathlon zugunsten von Aids- Waisen in Tansania haben 150 Hillesheimer Hauptschüler mehr als 1500 Euro eingenommen.

Bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Hilfsprojekt entschied sich die Projektgruppe der Schüler dafür, dass dieses Mal der Erlös der Aktion Aids-Waisen in Tansania zugute kommen soll. Der Info-Pavillon am Eingang des Bolsdorfer Tälchens war Treffpunkt und zugleich Versorgungsstation für die Läufer und Radfahrer. Und die Schüler vom fünften bis zum neunten Schuljahr waren äußerst motiviert. Schließlich hatten sie vorher mit Sponsoren aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis abgemacht, wie viel Geld sie pro Kilometer als Spende erhalten. Zum Beispiel David Fenzel, Klasse 8b. Er lief drei Runden durch das Bolsdorfer Tälchen und holte sich an den vier Stationen die Pflichtstempel. Befragt nach seiner guten Kondition sagte er: "Ich laufe öfter." Vorab gab es bei einer Informationsveranstaltung Einblicke in das ostafrikanische Land. Dabei erfuhren die Teilnehmer, dass die Vereinigte Republik Tansania fast dreimal so groß wie die Bundesrepublik ist, von 1884 bis 1918 eine Kolonie des deutschen Kaiserreichs war und heute zu den ärmsten Ländern der Erde zählt. Schulen sind in Tansania eher die Seltenheit, und außer in einigen wenigen Regionen gibt es kein sauberes Trinkwasser und auch keine medizinische Versorgung. Und das, obwohl nahezu ein Drittel der Bevölkerung mit dem HIV-Virus infiziert ist. Sterben dann die Eltern an der daraus resultierenden Immunschwäche Aids, müssen die zurückbleibenden Kinder von den Großeltern versorgt werden, die in den meisten Fällen aber kein Einkommen haben. Die Waisen sind daher wie die Alten-Generation auf Hilfe angewiesen. Bei ihrem Bemühen, gezielt etwas für diese Menschen in Not zu tun, stieß die Arbeitsgruppe auf Anton Lang aus Uersfeld, der im vergangenen Jahr das Land besuchte. Der pensionierte Lehrer beschloss, mit Hilfe von afrikanischen Kollegen ein Kinderdorf mit familienähnlichen Strukturen zu gründen. Nun freute er sich, für seinen Förderkreis "Neue Hoffnung, Hilfe für die Armen" von den Hauptschülern 1586,70 Euro entgegennehmen zu dürfen. Er nutzte die Gelegenheit, von dem Leben in Tansania, von wo er gerade zurückgekehrt war, und den Aidswaisen zu berichten. Besonders bedrückend fanden es die Schüler, dass unzählige der Waisen auf der Straßen leben müssen.

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