Schwitzen, schaufeln und streuen im Schnee

Daun/Gerolstein · Mehr Freud als Leid: Der starke Schneefall am Freitag hat den Autofahrern, Stadtarbeitern und Anwohnern zwar das Leben schwer gemacht, aber nicht zu einem Verkehrschaos geführt. Und die Kinder hatten natürlich riesig Spaß.

Daun/Gerolstein. Ob diese Menge so lange hält, damit es auch eine weiße Weihnacht gibt? Auf jeden Fall hat es am Freitag reichlich Schnee gegeben, von morgens an hat es ohne Unterlass geschneit.

Verkehr: Was Wintersportler freuen mag, wurde für Bus-, LKW- und Autofahrer zu einem Problem, denn binnen kurzer Zeit waren auch die Straßen weiß, die Räumdienste waren im Dauereinsatz.
Mancher Pendler wird sich früh am Freitag schon die Frage gestellt haben, ob er überhaupt nach Hause kommt, und wenn ja, wie lange es wohl dauern wird.
Doch letztlich blieb das befürchtete Verkehrschaos aus. Die größten Probleme bereitete ein LKW, der am Nachmittag an einer Steigung auf der B 257 kurz vor Oberstadtfeld aus Richtung Niederstadtfeld ins Schlingern kam, wodurch der Auflieger in den Graben rutschte. Es kam zu massiven Verkehrsbehinderungen, und es dauerte gut zwei Stunden, bis das Fahrzeug geborgen wurde. Ansonsten registrierte die Polizei drei weitere Verkehrsunfälle, bei dem es aber bei leichten Blechschäden blieb - zwei in Daun sowie einer in Hillesheim. Ab dem Nachmittag, als der Schneefall nachließ, wurden auch die Räumdienste wieder Herr über den Schnee: Die meisten Fahrbahnen waren wieder uneingeschränkt befahrbar.

Schule: Auch in mancher Schule werden sich bange Blicke nach oben gerichtet haben: Wie viel kommt noch runter? Können alle Busse fahren wie geplant? Kommen alle Schüler, die auf den Bus angewiesen sind, nach Hause? Immerhin werden nach Auskunft der Verwaltung des Kreises Vulkaneifel von Montag bis Freitag täglich etwa 4500 Schüler transportiert. Diese stammen nicht alle aus dem Kreis Vulkaneifel, sondern es gehen auch Kinder und Jugendliche aus den Kreisen Cochem-Zell, Mayen-Koblenz, Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm und Ahrweiler in Schulen im Kreis.
Einige Schulen wie das Thomas-Morus-Gymnasium Daun haben reagiert und den Unterricht früher beendet, beim Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) Daun war nach der sechsten Stunde Schluss, der Nachmittagsunterricht fiel aus. Zwar war im Internet zu lesen, dass der Busverkehr teilweise eingestellt wurde, was bei Schülern, Eltern und Lehrern für Verunsicherung gesorgt hat. Beim GSG sind aber nach Auskunft von Schulleiter Klaus Weber alle Schüler weggekommen, davon habe er sich vor Ort auf dem Busparkplatz überzeugt.

Freizeit: Für die Kinder war der mächtige Wintereinbruch sehr willkommen. Direkt nach Schule und Mittagessen stürmten viele den Speicher, kramten Bob und Schlitten hervor und liefen nach draußen. Im Blick: der nächste Rodelhang. Und auch diejenigen, die noch im Kindergarten waren, hatten ihren Spaß. So die beiden sechsjährigen Pierre und Leila sowie der fünfjährige Felix aus der integrativen Kindertagesstätte in Daun. "Schau mal, wie das hier abgeht", riefen sie und sausten mit ihren Po-Rutschern den Hang runter. Wie viele andere Kinder im gesamten Kreis ebenfalls.
Im Wintersportgebiet auf dem Ernstberg war am Freitag nichts los. Der Grund: zu viel Schnee. So sagte Hans-Jürgen Höger: "Bei diesem Schneetreiben hat es keinen Sinn gemacht, die Loipen zu spuren, da sie sofort wieder dicht gewesen wären." Am Samstag und Sonntag laut Höger aber wieder Langlauf möglich sein. Er sagt: "Die Loipen sind gespurt, und die Skihütte mit Skiverleih ist am Samstag und Sonntag ab 12 Uhr geöffnet." Ab Sonntag läuft auch der Kleinschlepplift auf der Ski- und Snowboardwiese in der Nähe der Skihütte. Dort ist auch Rodeln möglich. Aktuelle Informationen unter www.slv-ernstberg.de

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