"Sehr froh, dass es sie gibt"

Gerolstein · Mit zwei Mitarbeitern, darunter eine Frau, kümmert sich Hauptfeldwebel Sebastian Ey, der Leiter der Familienbetreuungsstelle bei der Bundeswehr in Gerolstein, um die Belange der Angehörigen - vor allem während der Auslandseinsätze der Soldaten.

 Sind froh, dass es die Einrichtung wieder gibt (von links): Stabsunteroffizier Arif-Ali Demirel, Hauptfeldwebel Sebastian Ey und Oberstabsfeldwebel Herbert Flammann. TV-Foto: Mario Hübner

Sind froh, dass es die Einrichtung wieder gibt (von links): Stabsunteroffizier Arif-Ali Demirel, Hauptfeldwebel Sebastian Ey und Oberstabsfeldwebel Herbert Flammann. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. "Wir versorgen die Angehörigen mit Informationen und Fotos aus dem Einsatzland." So sehe die Ehefrau, dass ihr Mann eben nicht den ganzen Tag im Schützengraben liege. Zudem werden Soldaten und Angehörige bereits vor dem Einsatz über das Land und den Job informiert. Während der mehrmonatigen Abwesenheit gibt es dann aber auch ganz praktische Unterstützung: Seien es die Vermittlung einer Haushaltshilfe (weil ja ein Elternteil weg ist), die Unterstützung bei Behördengängen, Informationen über die Region (falls ein Soldat mit seiner Familie neu in die Eifel gekommen ist) und, und, und. "Wir können auch für ein paar Stunden einen Babysitter organisieren, wenn die Frau oder Freundin eines Soldaten ein Vorstellungsgespräch hat", sagt Hauptfeldwebel Sebastian Ey, der Leiter der Familienbetreuungsstelle der Bundeswehr in Gerolstein. Und: "Uns schwebt auch vor, mal einen Ausflug oder eine Shoppingtour für die Frauen zu organisieren. Dann lernen sie sich besser kennen, können sich austauschen." Die Reaktionen der Soldaten seien positiv, sagt der Hauptfeldwebel, der seit zehn Jahren am Standort ist, eine Frau und zwei Kinder hat und bereits im Auslandseinsatz war.
Das bestätigen Soldaten, die bereits Auslandserfahrung haben oder kurz vor einem (weiteren) Einsatz stehen. So sagt Oberfeldwebel Richard Rose (26): "Ich habe die Einrichtung - wenn auch nicht die in Gerolstein - schon in Anspruch genommen und sie hat mir sehr unter die Arme gegriffen. Mein Vater lag im Krankenhaus im Sterben, da haben mir die Kameraden die rasche Heimreise organisiert, sich um einen Psychologen gekümmert und mir auch bei der Beerdigung und den Formalitäten geholfen. Ich bin sehr dankbar, dass es die Betreuungsstelle gab und nun auch wieder in Gerolstein gibt."
"Meine Erfahrungen mit der Betreuungsstelle sind sehr gut. Über sie lernen sich die Frauen der Soldaten kennen, tauschen sich untereinander aus und helfen sich so schon gegenseitig. Und sie sorgt für Informationen aus erster Hand", zählt Oberstabsfeldwebel Herbert Flammann auf, der nun das sechste Mal in den Auslandseinsatz geht.
Stabsunteroffizier Arif-Ali Demirel steht kurz vor seinem dritten Auslandseinsatz - und ist ebenfalls froh über die Einrichtung. Denn er ist verlobt. Er sagt: "Bislang hat meine Freundin das Angebot noch nicht wahrgenommen, will es diesmal aber auf jeden Fall tun, seitdem eine Freundin nur Positives berichtet hat. Ist ja auch schön, wenn die Frauen gemeinsam nen netten Tagesausflug machen", sagt er. mh

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