Sein Rezept: Respekt und Rücksichtnahme

Daun · Diesen Polizisten kennt fast jedes Kind: Horst Krämer ist seit 25 Jahren für die Verkehrserziehung im Kreis Vulkaneifel zuständig. Außerdem ist er Vorsitzender des Vereins Christen helfen Bürgern.

 „Ich will sagen können, dass ich was Vernünftiges gemacht habe“: Horst Krämer ist nicht nur Polizist, sondern auch aktiver Bürger. Tv-Foto: alwin Ixfeld

„Ich will sagen können, dass ich was Vernünftiges gemacht habe“: Horst Krämer ist nicht nur Polizist, sondern auch aktiver Bürger. Tv-Foto: alwin Ixfeld

Daun. "Rund und rot, das heißt Verbot." Das ist einer der simplen Merksätze, mit denen Horst Krämer Kindern die Bedeutung von Straßenschildern beibringt. Das erfahren auch die Grundschüler der Klasse 3a aus Üdersdorf, die mit ihm im Dauner Verkehrsgarten für ihren Fahrrad-Führerschein trainieren.
Schulterblick, Handzeichen, einordnen und den Gegenverkehr an einer Baustelle beachten stehen auf dem Programm. Horst Krämer kennt jedes Kind mit Namen, spricht es auf Fehler an und lobt ausgiebig. "Ich muss manchmal mehrmals am Tag die Sprache wechseln", erklärt er. Kinder, Jugendliche oder Senioren - alle wollen entsprechend wahrgenommen werden. "Ich nehme alle sehr ernst", betont der Polizeibeamte. Das habe mit gegenseitigem Respekt zu tun und "den bekommt man nicht automatisch".
Im Straßenverkehr gibt es Regeln, an die man sich halten muss, "aber wenn alle sich mit Höflichkeit, Rücksichtnahme und Respekt begegnen würden, bräuchte es viel weniger Schilder".
Auch als Geschäftsführer der Kreis-Verkehrswacht verfolgt Krämer das gleiche Ziel wie als Polizist: weniger Unfälle. Er ist überzeugt, dass etwa die wenigen Schulweg-Unfälle auch mit seiner Arbeit in den vergangenen 25 Jahren zu tun haben, auch wenn das durch Statistiken nicht zu belegen sei: "Kontinuität zahlt sich eben aus!"
25 Kindergärten betreut der Verkehrsexperte, rund 30 Schulklassen bereitet er auf den Fahrrad-Führerschein vor, hinzu kommen Verkehrssicherheitstage für Fahranfänger.
Recht neu ist seine Arbeit mit Senioren: "Manche haben noch die Regeln der 60er Jahre im Kopf, andere wehren sich gegen ein Hörgerät, und ich habe auch schon jemanden zum Augenarzt geschickt."
Ganz wichtig ist Krämer aber auch sein Einsatz im Verein Christen helfen Bürgern. Er helfe gern, sagt er und betont: "Wir haben dabei immer eine langfristige Hilfe als Ziel, die nachhaltig wirkt und Menschen aus schwierigen Lebenssituationen rausbringt."
Als Vorsitzender des Vereins sieht er aber auch, "dass die Arbeit immer mehr zunimmt". Manchmal stoße er auch an eigene Grenzen, "dann hilft mir immer die Musik". Seine Gitarre helfe ihm abzuschalten. Aber die Musik "schließt Menschen auch auf", erklärt er.
Das gelte für Kinder, mit denen er Lieder von Rolf Zuckowski über den Straßenverkehr singt, aber auch in Gottesdiensten oder anderen Feiern, die er mitgestaltet.
"Ich bin ein gläubiger Mensch und versuche, meinen Glauben so rüberzubringen, dass er andere neugierig macht", beschreibt Krämer sein christliches Engagement. Bei allem, was er tue, sei ihm wichtig, "dass ich sagen kann, ich habe was Vernünftiges gemacht".
Extra

´ Alter: 54 Beruf: Polizeibeamter Hobby: Gitarre spielen Lieblingsort in Daun: morgens um fünf Uhr am Totenmaar Daun ist für mich ... "eine schöne kleine schnuckelige Stadt, in der man sich richtig wohlfühlen kann." aix

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