Kommunalpolitik Seine Leitlinien: Kontinuität, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit

Birresborn · Nach fast 50 Jahren Engagement in vielen Gremien ist Josef Bach nun im kommunalpolitischen Ruhestand. Er ist optimistisch, dass der neuen Verbandsgemeinde Gerolstein eine gute Zukunft bevorsteht.

 Darauf ist Josef Bach besonders stolz: 2015 ist er zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Birresborn ernannt worden.

Darauf ist Josef Bach besonders stolz: 2015 ist er zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Birresborn ernannt worden.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Er hat so lange zum kommunalpolitischen Personal im Gerolsteiner Land gehört, da mag man noch immer nicht so recht glauben, dass Josef Bach tatsächlich von dieser Bühne abgetreten ist. Ist der Birresborner aber: kurz vor Weihnachten, bei der Verabschiedung eines langjährigen Weggefährten, den früheren Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Gerolstein, Matthias Pauly. Gelegenheit für Bach, vor großer Runde den Eintritt in den  kommunalpolitischen Ruhestand zu verkünden. „Fast 50 Jahre war ich auf dieser Ebene aktiv, ich denke, ich habe meinen Beitrag geleistet“, sagt der 78-Jährige. 40 Jahre saß er im VG-Rat, war 20 Jahre lang 1. Beigeordneter der VG Gerolstein.

„Es war der richtige Zeitpunkt, zu sagen, ich höre auf“, sagt Bach. Zumal das erreicht wurde, was er vonvornherein befürwortet hatte, aber zwischenzeitlich mehr als wackelig war: die Dreier-Fusion, den Zusammenschluss der VGen Gerolstein, Hillesheim und Obere Kyll. „Meiner Einschätzung nach hätte die VG Gerolstein auf lange Sicht gesehen nicht allein bleiben können. Die neue VG hat sicher noch einige Hürden zu überwinden, aber wenn alle guten Willens sind, sage ich ihr eine gute Zukunft voraus.“

Wie viele Sitzungen er in all den Jahrzehnten mitgemacht hat, hat er nicht gezählt. Was er aber sicher weiß: „Nur zwei Sitzungen habe ich in all den Jahren wegen Krankheit verpasst.“ Sein Elternhaus habe ihm „Kontinuität, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit“ mit auf dem Lebensweg gegeben, „und daran habe ich mich immer gehalten.“

Über was hat er sich in all  den Jahren am meisten gefreut? Da braucht Bach nicht lange überlegen: „Die Ernennung zum Ehrenbürger 2015. Es war ein riesengroße Freude, die höchste Auszeichnung zu bekommen, von der eigenen Gemeinde, vom Heimatdorf, so geehrt zu werden.“ Was aber natürlich nicht von ungefähr kam, denn Bach war 27 Jahre Ortsbürgermeister von Birresborn, bevor er 2009 als Dorfoberhaupt aufhörte. Und: „Die Gruppen und Vereine meines Heimatorts haben mir immer sehr am Herzen gelegen“, sagt Bach der auch Ehrenvorsitzender des Musikvereins ist.

Aber nicht nur die Kommunalpolitik hat ihn schon in jungen Jahren interessiert, sondern auch, was in der Welt, im Bund und im Land passiert. Und wenn ihn mal was aufregt, was angesichts der Fülle der Einsendungen an den Trierischen Volksfreund ganz offenbar öfter vorkommt, geht er in sein Büro mit Panoramablick aufs Kylltal, macht den Computer an und schreibt einen Leserbrief.

Seine besonderen „Freunde“ Trump, Erdogan, Putin sorgen dafür, dass ihm der Stoff für  neue Leserbriefe nicht ausgeht. Aber es muss nicht immer Politik sein: Zuletzt hat er die deutschen Handballer gelobt. Mal schauen, welches Thema ihn als Nächstes an den Computer zieht.

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