Vereine Ein Männerchor mit Ausdauer und einer Frau in der Chefposition

Üxheim-Niederehe/Leudersdorf · Seit 95 Jahren gibt es in Niederehe den Männergesangverein (MGV) Concordia: Warum ihm „ein Hang zu Frauen“ nachgesagt wird, was sich an Wesentlichem in der Geschichte des Vereins ereignet hat und wie das Jubiläum am 11. Mai gefeiert wird.

 Der MGV Concordia Niederehe mit Dirigentin Ute Betten (rechts) und dem Vorsitzenden Horst Wirtz (vorne Zweiter von rechts).

Der MGV Concordia Niederehe mit Dirigentin Ute Betten (rechts) und dem Vorsitzenden Horst Wirtz (vorne Zweiter von rechts).

Foto: TV/Joachim Probst

Der 6. Juli 1924 ist der Gründungstag des MGV Concordia. Einige junge Männer seien die Initiatoren gewesen, heißt es in der Chronik. Diese berichtet auch davon, dass 1928 eine Fahne festlich geweiht wurde und dass Mitglieder des MGV in dessen jungen Jahren auch Theaterstücke aufführten. Es wird an die Jubiläen im 50., 60. und 80. Gründungsjahr erinnert. Und daran, dass im Jahr 2009 der Zusammenschluss des MGV Niederehe und des Gesangvereins Eifelklang Leudersdorf (auch ein reiner Männerchor) zur Chorgemeinschaft Leudersdorf-Niederehe vollzogen wurde. So finde nun eigentlich ein Doppeljubiläum statt, sagt Horst Wirtz, der seit 22 Jahren Mitglied, seit 20 Jahren im Vorstand und seit 18 Jahren der Vorsitzende ist. Das Hauptaugenmerk liege aber auf dem hohen Geburtstag des MGV Niederehe, betont er.

   Eine besondere Stellung nehmen in der MGV-Geschichte Frauen als Dirigentinnen ein. Zwar sind Männer in diesem Amt in der Mehrzahl: Albert Fasen (1924 bis 1940), Helmut Grogrewe (1988 bis 2003), Bernd Loch (2004 bis 2008) und Alois Reif (2009 bis 2012). Einmalig weit und breit wird es wohl sein, dass mit Hella Schröder eine Frau in dem MGV den Taktstock sage und schreibe 48 Jahre lang führte, von 1940 bis 1988. Sie war die Tochter des Gründungsdirigenten Albert Fasen. Wenn Horst Wirtz sagt: „Schließlich haben wir uns doch wieder auf eine Frau besonnen“, meint er das Jahr 2013, in dem mit Ute Betten (Dockweiler) wieder eine Frau das Dirigieren übernahm. Seither werde das frühere Repertoire mit eher traditionellem deutschem Liedgut immer wieder um Stücke modernerer Prägung ergänzt. Horst Wirtz verrät: „Beim Jubiläum kommen solche Lieder zur Aufführung.“

  Aktuell gehören dem MGV Niederehe 23 Aktive im Alter von Anfang 40 bis Anfang 80 an. „Das ist zwar keine riesige Zahl, aber wir können uns durchaus hören lassen“, meint er. Allein im vorigen Jahre seien durch eine „Von-Tür-zu-Tür-Werbeaktion“ drei neue Sänger hinzugewonnen worden.

   Was ihn seit fast einem halben Jahrhundert die Treue zum MGV seines Heimatdorfs halten lässt, erklärt Alois Probst so: „Was Qualität und Repertoire angeht, liegen wir weit vorne. Der Zusammenhalt ist sehr gut. Wir haben überdurchschnittlich viele Auftritte im Jahr, und wir werden gerne eingeladen.“ Zu Letzterem macht Horst Wirtz dann noch diese Anmerkung: „Wir werden gerne eingeladen, weil wir gesanglich gute Leistungen erbringen.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzt der Vorsitzende: „Der MGV Niederehe hat nicht nur ein sehr hohes Alter, sondern ist auch sehr ausdauernd, was die Geselligkeit angeht.“ Soll heißen? „Gestern Abend zum Beispiel ging die Probe bis halb eins“, erzählt er.

Das Doppeljubiläum „95 Jahre MGV Concordia Niederehe und 10 Jahre Chorgemeinschaft Leudersdorf-Niederehe“ wird am Samstag, 11. Mai, gefeiert. Um 17.30 Uhr beginnt der Festgottesdienst in der Klosterkirche Niederehe; daran wirkt die Chorgemeinschaft Leudersdorf-Niederehe musikalisch mit. Beim Stiftungsfest im Bürgerhaus (Beginn um 19.30 Uhr) treten die Chorgemeinschaft Bongard, der St.-Hubertus-Kirchenchor Duppach und der MGV Lutzerath auf. Die Bevölkerung ist eingeladen.

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