Seite an Seite zum Wohl der Kinder

Daun · Das Leben mit kleinen Kindern kann anstrengend sein. Gut, wenn es da Oma und Opa oder Freunde gibt, die hier und da ein wenig helfen. Ist das nicht der Fall, sollen im Vulkaneifelkreis bald ehrenamtliche Familienpaten des Caritasverbands Westeifel den jungen Eltern helfend zur Seite stehen.

Daun. Das Baby schreit, das Kleinkind quengelt. Und die Eltern bräuchten eigentlich ein wenig Ruhe, denn die Nächte mit dem Nachwuchs sind meist zu kurz. Situationen, die die meisten jungen Eltern kennen und die an die Nerven gehen. Solche Stresssituationen können gemildert werden, wenn die Familie von einem sozialen Netz aufgefangen wird. Unterstützung ist nun notwendig. Niemand, der mit professionellem Rat daherkommt. Sondern ein Mensch mit Liebe zu Kindern und etwas Lebenserfahrung. Jemand, der mit den Kindern spielt oder eine Runde spazieren geht, damit die Eltern ausschlafen, in Ruhe einkaufen oder anderes erledigen können.
Hier soll das Projekt der Familienpaten ansetzen. "Wir wollen präventiv arbeiten", sagt Monika Dondelinger, Fachbereichsleiterin Frauen und Familie bei der Caritas Bitburg-Prüm und Vulkaneifelkreis. "Das Wichtigste ist, dass die Familienpaten Zeit mitbringen", ergänzt Miriam Krämer, die das Projekt betreut. Es müsse ein niedrigschwelliges Angebot sein und solle keine Fachleute ersetzen. "Da soll niemand kommen und den Familie vorschreiben, wie es geht", sagt Dondelinger.
Eltern und Paten profitieren


Für sie und Miriam Krämer ist es wichtig, dass nicht nur die Familien profitieren, sondern auch die Paten. Deshalb denken die Organisatorinnen zum Beispiel an Frauen mit etwas Lebenserfahrung, deren eigene Kinder erwachsen sind und die sich gerne eine neue Aufgabe suchen. Aber generell kann sich jeder bewerben. Wichtig ist für Dondelinger und Krämer, dass eine gewisse Verbindlichkeit besteht und sich die Beziehung zwischen Pate und Familie festigen kann.
Sieben Interessenten gibt es schon, nun werden zum Start des Projekts im Frühjahr weitere gesucht. Natürlich ist grundsätzlich eine hohe Sensibilität gefragt bei der Auswahl der Paten. Zum Beispiel müssen diese zum Schutz der Kinder ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Darin sind auch geringfügige Sexualdelikte aufgeführt, die in einem normalen Führungszeugnis nicht relevant sind. Die Paten werden bei ihrer Aufgabe nicht allein gelassen. Bevor das Projekt wirklich startet, treffen sich die Interessenten zu einer Schulung. Auch danach sind regelmäßige Zusammenkünfte geplant, bei denen sich die ehrenamtlichen Helfer austauschen können. Bei Fragen stehen immer Fachleute des Caritasverbands bereit, um zu helfen
Bei dem ersten Schulungsmodul geht es laut Krämer zunächst einmal darum zu reflektieren, was Familie bedeutet, welche Rolle die Paten übernehmen können.
Bei einer weiteren Schulung werden die Paten mit rechtlichen Fragen vertraut gemacht. Dabei geht es unter anderem um Fragen wie Schweigepflicht oder Datenschutz.
Gefördert wird das Projekt über drei Jahre bis Ende 2015 mit 7000 Euro. Im vergangenen Jahr war die Aufbauphase, in der das Konzept entwickelt wurde. Jetzt soll es starten. Wie es nach 2015 weitergeht, ist noch offen.

Extra

Schulungstermine sind am 19. März und am 2. April. Der dritte Termin liegt voraussichtlich im Mai, jeweils von 18 bis 21 Uhr, der Ort wird noch bekannt gegeben. Themen: Die Rolle des Familienpaten, Familie und Familienstrukturen, Alles was Recht ist, Ehrenamt im Caritasverband Westeifel. Zum Aufbau des Projekts Familienpatenschaften wird eine Viertel Sozialarbeiterstelle über drei Jahre (im ersten Jahr mit 10 000, im zweiten Jahr mit 8000 Euro und im dritten Jahr mit 7000 Euro) durch den gemeinsam mit der Aktion Arbeit des Bistums Trier getragenen Förderfonds Patenschaften des Caritasverbands für die Diözese Trier finanziert. Unterstützt wird das Projekt Familienpatenschaften durch die Bundesinitiative "Frühe Hilfen". noj

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