Selbstlose Helfer

GEROLSTEIN. Unzählige Soldaten haben auf Ehrenfriedhöfen nahezu überall in Europa ihre letzte Ruhe gefunden. Ihre Gräber werden nicht eingeebnet. Die Gefallenen der Weltkriege haben ewiges Ruherecht. Die Pflege der Soldatenfriedhöfe koordiniert der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Unter seiner Ägide sind selbstlose Helfer in ständigem Einsatz.

Gleich drei deutschen Soldatenfriedhöfen des Ersten Weltkrieges galt der jüngste Kriegsgräbereinsatz der Kreisgruppe Gerolstein des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Kommando-Führer Georg Schwendemann, Stabsfeldwebel der Reserve, berichtet: "Wir waren neun Reservisten. Fünf aktive Soldaten unseres in Gerolstein stationierten Paten-Bataillons 281 hatten sich uns angeschlossen. Mit Fahrzeugen der Bundeswehr waren wir unterwegs." Was Schwendemann nicht sagt: Sämtliche Einsatzteilnehmer waren Ehrenamtliche und hatten sich für die knapp vierzehn Tage in Nord-Frankreich ganz oder teilweise Urlaub genommen. Harte Arbeit wartete auf sie. Der Kommando-Führer weiter: "Unser erstes Ziel war der Soldatenfriedhof Founes en Weppes. In einer französischen Kaserne nahe Lille bezogen wir unsere Zimmer. Unsere französischen Kameraden erwiesen sich als herzliche Gastgeber. Morgens um acht Uhr ging es zum Friedhof. Betreut und begleitet wurden wir von Laurence Creton, Repräsentantin des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Nord-Frankreich und Leiterin unserer Einsätze." Rasen einsäen, Mauerwerk vom Moos befreien, Platten ausschachten, Sand auffüllen, Grabsteine ausrichten, Gestrüpp und Unkraut entfernen, Kreuze ausbessern und aufstellen - nahezu alle auf einem Friedhof anfallenden Arbeiten galt es zu verrichten. Die nächsten Stationen waren die Ehrenfriedhöfe Beaucamps-Ligny und Salome. "Ich hätte nie geglaubt, dass ihr drei Friedhöfe schaffen würdet", staunte Madame Creton. Mit einer beeindruckenden Gedenkfeier endete die Mission. Zur Totenehrung und Kranzniederlegung erklangen die deutsche und französische Nationalhymne. Tragischer Schlusspunkt: Nach Deutschland zurückgekehrt, nahm die Gruppe an einer Dankveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge teil. Nur zehn Stunden nach Erhalt seiner Urkunde für besondere Verdienste erlag Ernst Wagner aus Irrel dem plötzlichen Herztod.

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