Seniorenbeirat seit einem Jahr ohne Chef

Gerolstein · Seit einem Jahr ist das Amt des Vorsitzenden des Seniorenbeirates der Stadt Gerolstein vakant. Nach dem Rücktritt des inzwischen verstorbenen Karl-Heinz Knobloch ist unklar, wie es mit der Vertretung der älteren Generation in der Stadt weitergeht.

 Der Seniorenbeirat der Stadt Gerolstein steht ohne Vorsitzenden da. Mit dabei sind Günther Theis, Maria Hoffmann, Richard Müller, Gisela Sander, Karl Juntermanns und Elfriede Müller (von links). TV-Foto: Helmut Gassen

Der Seniorenbeirat der Stadt Gerolstein steht ohne Vorsitzenden da. Mit dabei sind Günther Theis, Maria Hoffmann, Richard Müller, Gisela Sander, Karl Juntermanns und Elfriede Müller (von links). TV-Foto: Helmut Gassen

Gerolstein. Der 88-jährige Karl Juntermanns vom Vorstand des Seniorenbeirates der Stadt Gerolstein muss lange überlegen, wann denn nun die letzte ordentliche Vorstands-Wahl gewesen ist. "Es muss wohl 1997 gewesen sein, aber genau weiß ich es auch nicht". Im Dezember 2013 hatte der langjährige Vorsitzende Karl-Heinz Knobloch sein Amt aufgeben.
Seitdem ist beim Seniorenbeirat nichts passiert, um diesen Missstand zu beheben. "Eigentlich sollten Anfang des Jahres 2014 Wahlen stattfinden, aber dann sagte man sich: Wir warten bis nach der Bürgerwahl", erklärt Vorstandsmitglied Gisela Sander. Doch auch dann tat sich nichts.
"Durch die Bürgermeisterwahl und den neuen Bürgermeister hat sich alles verzögert. Es gab Anfang des Jahres mal Gespräche mit Herrn May wegen einer Neuwahl, aber das ist ja jetzt alles anders. Wir wollen versuchen, irgendwann wieder eine Wahl abzuhalten und einen neuen Vorsitzenden zu bekommen, aber ob es klappt, wissen wir auch nicht. Das müssen wir abwarten", sagt Elfriede Müller, Mitglied des Vorstands. Zufrieden ist die 73-Jährige natürlich nicht mit der Situation des Seniorenbeirates. "Das alles ist nicht so ganz gut", sagt sie.
Auch Vorstandsmitglied Gisela Sander kennt das Problem der Passivität im Seniorenbeirat. "Da tut sich zur Zeit nichts, weil sich keiner für etwas zuständig fühlt", sagt sie frustriert. Gisela Sander geht noch einen Schritt weiter. "In der jetzigen Konstellation weiter zu machen - da sehe ich keinen Sinn. Wir müssen das Ganze auf breitere Füße stellen. Deshalb haben wir den Antrag gestellt, den Seniorenbeirat der Stadt Gerolstein auf Verbandsgemeindeebene zu installieren". Sie hatte in diesem Zusammenhang angeregt, dass die Ortsvorsteher eine Person aus ihrem Stadtteil vorschlagen. Diese Person soll dann mit in dieses Gremium kommen, "damit das Ganze mal ein bisschen Pfiff bekommt", sagte die 66- Jährige, die damit die Jüngste des Vorstandes ist. Diese Idee hat der Vorstand auch schon mit Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz besprochen, der sich der Meinung anschließt. "Der Seniorenbeirat ist ja auch ein politisches Instrument, aus diesem Grund ist es besser, wenn er in die Verbandsgemeinde eingeschlossen wird und dann übergreifend in die Stadtteile reingeht. Dadurch bekommen wir auch eine größere Power und der Seniorenbeirat bekommt mehr politisches Gewicht", sagt der Stadtbürgermeister. Auch Gisela Sander würde gerne wieder sehen, dass der Seniorenbeirat seiner eigentlichen Arbeit nachgeht. "Der Seniorenbeirat hat eigentlich eine politische Aufgabe. Er soll Bindeglied zwischen den Senioren mit ihren Anliegen und der Stadt sein", sagt sie.
Extra

Dem Seniorenbeirat der Stadt Gerolstein gehören momentan an: Richard Müller (76), Telefon 06591/4440, Karl Juntermanns (86), Telefon 06591/7966, Elfriede Müller (72), Telefon 06591/4440, Maria Hoffmann (75), Telefon 06558/560, Gisela Sander (65), Telefon 06591/7901, und Günther Theis (73), Telefon 06591/5673. Ansprechpartnerin im Rathaus ist Katrin Weber, Telefon 06591/13-137. HG

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