Seniorenheim Daun stellt Syrien-Flüchtling ein - Die Herkunft spielt keine Rolle

Daun · Endlich eine Perspektive: Das Dauner Seniorenheim "Haus Sonnental" hat den Syrien-Flüchtling Sabri Kadib Alban als Altenpflegehelfer fest angestellt. Das ist Glück im Unglück in mehrfacher Hinsicht.

 Beliebt bei Bewohnern wie Monika Müller (links) und Manfred Müller (vorne rechts) sowie beim Heim- und Pflegedienstleiter Stefan Rehm (hinten rechts): der neue Altenpflegehelfer des Seniorenheims „Haus Sonnental“, Sabri Kadib Alban (Zweiter von links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Beliebt bei Bewohnern wie Monika Müller (links) und Manfred Müller (vorne rechts) sowie beim Heim- und Pflegedienstleiter Stefan Rehm (hinten rechts): der neue Altenpflegehelfer des Seniorenheims „Haus Sonnental“, Sabri Kadib Alban (Zweiter von links). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Daun "Sabri ist ein ganz lieber Mann", findet Manfred Müller, der im Dauner Seniorenheim "Haus Sonnental" zu Hause ist. Der "liebe Mann" heißt mit vollem Namen Sabri Kadib Alban und arbeitet hier seit dem 1. Februar als Altenpflegehelfer. "Manchmal gebe ich ihm Deutschunterricht", erzählt Manfred Müller. Und eine weitere Bewohnerin, Monika Müller, sagt, dass Sabri sehr freundlich und geduldig sei, und sie meint: "Gutes Pflegepersonal wird immer gebraucht. Da spielt die Herkunft keine Rolle."

Worauf Manfred Müller und Monika Müller mit dem Deutschunterricht und der Herkunft anspielen, ist die Tatsache, dass Sabri Kadib Alban aus Aleppo/Syrien stammt. Nach seiner abenteuerlichen Flucht über die Türkei, Griechenland, Italien und Frankreich hatte er im November 2014 die Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Trier erreicht.

Nach einer Zwischenzeit in Steineberg lebt er seit März 2015 in Daun, wohin ihm einige Monate später seine Frau Hanifa und seine drei Kinder Judie (19), Jamil (16) und Jian (12) folgten. "So viel Glück im Unglück!", sagt der 52-Jährige heute mit Blick auf die unversehrt überstandene Flucht und die Familienzusammenführung, auf das Zusammentreffen und die Freundschaft mit Walter und Margret Manderscheid in Daun, die gute Aufnahme und die wertvollen Kontakte durch das "Café Asyl", die Anerkennung als Flüchtling. Und nun die Festanstellung im "Haus Sonnental", das er bereits aus einem Praktikum im vorigen Jahr kannte.

"Ich bin so froh", sagt Sabri Kadib Alban und verrät: "Wenn ich frei habe, ist es mir langweilig." Er hat Früh- und Spät- und Wochenenddienst. Er reicht den Bewohnern Essen an, hilft bei der Körperpflege und dem Anziehen. Zugute kommt ihm dabei, dass er in seiner syrischen Heimat als Anästhesie-Assistent in einem Krankenhaus tätig war und dass er in Daun alle Möglichkeiten an Sprach- und Integrationskursen ausschöpfte.

"Sabri und seine Familie sind ein Musterbeispiel dafür, dass Integration glückt, wenn der Wille und der Wunsch da sind", bringt es Rita Schmaus vom "Café Asyl" auf den Punkt. Und die Bilanz des Heim- und Pflegedienstleiters Stefan Rehm nach (fast) hundert Tagen mit dem neuen Altenpflegehelfer Sabri Kadib Alban im "Haus Sonnental" lautet: "Er ist fürsorglich, hilfsbereit, zuverlässig und hat sich sehr gut ins Team integriert."
Zudem habe er auch im Rahmen des sozialen Auftrags seiner Einrichtung dem Flüchtling Sabri diese Chance sehr gern gegeben, erklärt Rehm.
Extra: ASYLBEWERBER IN ARBEIT


Die Frage, ob und wie viel weitere Asylbewerber im Landkreis Vulkaneifel bereits eine Ausbildung oder eine Tätigkeit aufgenommen haben, kann die zuständige Ausländerbehörde bei der Kreisverwaltung nicht beantworten. Denn anerkannte Asylbewerber wie Sabri Kadib Alban benötigten dafür keine behördliche Genehmigung, heißt es.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort