Seniorin in Not: Stadt Gerolstein sucht nach einer Lösung

Gerolstein · Seit Wochen lebt eine 76-jährige Gerolsteinerin ohne Strom und Heizöl. Nachbarn hatten den Trierischen Volksfreund, aber auch das Sozialamt auf die Notlage hingewiesen. Dort wird versucht, Hilfe zu organisieren.

Gerolstein. "Das darf doch alles nicht wahr sein", entfährt es einer Nachbarin der Seniorin. In einem Bericht des Trierischen Volksfreunds in der vergangenen Woche hieß es, dass von Seiten des Sozialamts versucht werde, der alten Dame zu helfen. Doch aus Gründen, die Jochen Kettel, der Leiter der Behörde, nicht nennen darf, verzögere sich die Unterstützung.
Doch seitdem wäre rein gar nichts passiert, berichtet die Frau: "Es wird immer kälter, die alte Frau wird sich noch eine Lungenentzündung holen", befürchtet sie.Bitte um Verständnis


Die Nachbarin erhebt einen schweren Vorwurf gegen das Gerolsteiner Sozialamt: "Die bleiben einfach untätig."
Dort weist Jochen Kettel den Vorwurf von sich: "Ich weiß, dass es für die Öffentlichkeit so aussehen muss, doch wir arbeiten mit Hochdruck daran, der Dame zu helfen. Hinter den Kulissen sei schon vieles in die Wege geleitet worden, sagt Kettel.
Er bittet um Verständnis: "Das Sozialgeheimnis verbietet es mir, weitere Einzelheiten zu nennen."
Beim Gespräch mit dem TV ist auch der Gerolsteiner Stadtbürgermeister Friedhelm Bongartz anwesend.
Er hatte sich bereits in der vergangenen Woche auf den Weg gemacht, um sich vor Ort ein Bild von der Situation der Seniorin zu machen. "Ich war mit Herbert Bauer, dem Vorsitzenden der Pfarrgemeinde St. Anna, dort und konnte mit der Dame ein paar Worte wechseln", erzählt Bongartz.
Zurzeit sei sowohl die Kirchengemeinde als auch die Stadt aber dazu verpflichtet, weitere Informationen abzuwarten: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dieses Drama zu beenden", sagt der Bürgermeister.Erste Schritte getan


Die ersten Schritte seien getan, doch auch die Stadt müsse warten, bis gewisse rechtliche Weichen gestellt seien, "damit wir die Grundlagen für eine wirkliche Hilfestellung haben." Diese Situation könne bereits in den kommenden Tagen eintreffen, sagt Bongartz. "Glauben Sie mir, dass ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetze - die Sache hat höchste Priorität."
Auch ihm sei bewusst, dass es von außen so aussehe, als ob die Stadt und das Sozialamt nicht genug täten, um der Seniorin zu helfen.
"Wir sind zurzeit zur Untätigkeit verdammt", sagt der Bürgermeister und verspricht, den TV zu informieren, "sobald ich mich öffentlich zu dieser Situation äußern darf." now

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