"So Gott will noch weitere zehn Jahre"

Seit 40 Jahren ist Dieter Schäfer Küster der St. Peter und Paul-Kirche seines Heimatdorfs. Welche Aufgaben er hat und was ihm dieses Amt bedeutet, erzählt er beim Besuch des Trierischen Volksfreunds.

 Zu den Aufgaben von Küster Dieter Schäfer gehört unter anderem das Bereitlegen des Messbuchs. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Zu den Aufgaben von Küster Dieter Schäfer gehört unter anderem das Bereitlegen des Messbuchs. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Demerath. (bb) "Eine wunderbare Überraschung", erinnert sich Dieter Schäfer an den Neujahrsmorgen 2009 und strahlt vor Freude. Da hatte Pastor Carsten Rupp im Gottesdienst einen anschließenden Empfang angekündigt.

"Fünf Leute vom Musikverein Demerath spielten, und ich bekam ein schönes Bild von der Kirche", erzählt Schäfer von seinem 40-jährigen Dienstjubiläum als Küster.

"Viel mehr als heute", bringt der 64-Jährige den Umfang der Arbeit zu Beginn seines Küsteramts auf den Punkt. Als er am 1. Januar 1969 den Dienst von seinem Vorgänger Peter Mertes übernommen habe, seien noch an jedem Werktag eine Messe und an jedem Sonntag eine Frühmesse, ein Hochamt und eine Andacht gefeiert worden. "Heute ist noch ab und zu eine Werktagsmesse und im Wechsel eine Vorabend- oder Sonntagsmesse", berichtet Dieter Schäfer über das Gottesdienstangebot in dem 300-Seelen-Dorf, zu dem Steineberg als Filialort gehört.

"1827 erbaut, 1974 umgebaut und erweitert", nennt Schäfer als Eckdaten "seiner" Kirche. Vier Dechanten, ungefähr zwei Dutzend Pastöre und zehn Kapläne, lautet seine Bilanz an Geistlichen, denen er in den vier Jahrzehnten "zugearbeitet" hat.

Eine Stunde vor Beginn des Gottesdienstes ist Dieter Schäfer in der Kirche. Dann legt er das Messbuch, das Priestergewand und die Messdienergewänder bereit, läutet, macht Licht, installiert das Mikrofon und zündet die Kerzen an. Dabei wird er unterstützt von zwei Demerather Frauen: Brigitte Kordel reinigt die Kirche und sorgt für den Blumenschmuck, Anneliese Sänger macht die Kirchenwäsche.

"So Gott will noch weitere zehn Jahre", wünscht sich Dieter Schäfer im Dienst zu bleiben, der zu seinem Leben gehört. Der von Geburt an sprachbehinderte Mann hatte zunächst in der elterlichen Landwirtschaft gearbeitet und war vor 20 Jahren auf Vermittlung des damaligen Darscheider Pastors Gottfried Rohr als Mitarbeiter an die Westeifel Werke Gerolstein gekommen. Er lebt allein in seinem Elternhaus und war außerdem auch mehrere Jahre lang TV-Bote in Demerath.

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