So lernen Kinder ohne Barrieren

Daun/Gerolstein · Schule, Arbeit, Wohnen, Freizeit: Ein Abkommen der Vereinten Nationen (UN), das Deutschland 2009 unterschrieben hat, verpflichtet Staat und Gesellschaft, dafür zu sorgen, dass Behinderte, die das wollen, Zugang zu allen Bereichen haben - möglichst barrierefrei.

Daun/Gerolstein. Inklusion (Einschluss) ist der Fachbegriff für den neuen Umgang mit Behinderten. Beispiel Schule: Kinder und Jugendliche mit Behinderung dürfen nicht mehr automatisch auf besondere Förderschulen verwiesen werden.
Im Prinzip müssen alle Schulen Möglichkeiten anbieten, behinderte Schüler nach ihrem Bedarf individuell im Rahmen des normalen Unterrichts zu fördern, ohne sie aus der Einrichtung auszugliedern.

Gymnasien: Aber wie sieht es in der Praxis im Kreis Vulkaneifel aus? Auf Barrierefreiheit wird bei den Schulträgern (Kreis und Verbandsgemeinden) geachtet, wenn Umbauten und/oder Erweiterungen anstehen. So ist das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Daun nach der Erweiterung 2009 durch den damit verbundenen Einbau eines Aufzugs, eines Treppenlifts und einer entsprechenden Toilette behindertengerecht. Gleiches gilt für den Fachklassentrakt und die Mensa des Thomas-Morus-Gymnasiums, die im alten Berufsschulgebäude entstanden sind. Ansonsten sind in Schulen in Kreisträgerschaft teilweise Rampen und Treppenlifte installiert worden. Bei Bedarf helfen sich die Schulen untereinander.

Verbandsgemeinden: In der VG Daun verfügen die Schulen in ihrer Trägerschaft laut Verwaltung weitestgehend über behindertengerechte Zugänge und Toiletten. Bei Grundschulen könne der Unterricht in der Regel so gestaltet werden, dass eine Benutzung der Obergeschosse für diese Schüler nicht erforderlich sei.
Bei Schulen der Sekundarstufe I (ab dem fünften Schuljahr) sehe dies wegen der Fachräume anders aus. Deshalb sei in der Grund- und Realschule plus in Gillenfeld ein Aufzug installiert worden.
In der VG Gerolstein ist die Grundschule Waldstraße in Gerolstein bereits seit drei Jahren eine Schwerpunktschule (siehe Extra). Dort werden nach Mitteilung der Verwaltung derzeit sechs beeinträchtigte Kinder - verteilt über alle vier Jahrgänge - unterrichtet. Durch den Anbau eines Aufzugs sei es auch an der Grund- und Realschule plus Gerolstein möglich, dass körperlich beeinträchtigte Kinder sich mit einem Rollstuhl auf allen Etagen bewegen können.
In der VG Hillesheim werden laut Verwaltung vereinzelt behinderte Schüler in den Regelschulen aufgenommen, wenn dies "räumlich umzusetzen ist und insbesondere auch die Förderung gewährleistet ist". Zuletzt ging ein Schüler, der im Rollstuhl sitzt, in die GS Üxheim.
In der VG Obere Kyll ist die Realschule plus in Jünkerath in der Lage, "autistische und unter dem Asperger-Syndrom leidende Kinder zu unterrichten", berichtet die Verbandsgemeinde-Verwaltung.

Förderschüler: Es gibt etwa 200 Förderschüler im Kreis. 104 werden am Hubertus-Rader-Förderzentrum in Gerolstein und 82 am St.-Laurentius-Förderzentrum in Daun unterrichtet. sts

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