"Soko" löst den Fall

Die Macher der Criminale 2010 haben eine positive Bilanz gezogen: 4155 Besucher und 200 Autoren besuchten das Krimifestival an 35 Standorten in der Eifel. Und am Ende stimmte auch die Kasse.

 Schauspieler Manfred Zapatka liest der „Criminale“. Foto: Manfred Hilgers

Schauspieler Manfred Zapatka liest der „Criminale“. Foto: Manfred Hilgers

Euskirchen. Zum vorerst letzten Mal hat Günter Rosenke gestern seine "Sonderkommission" versammelt. Der Landrat war zufrieden mit seinen Leuten. Die "Soko" hatte einen schwierigen Fall zur Zufriedenheit aller gelöst: die Criminale Nordeifel 2010.

Das größte deutschsprachige Krimifestival fand vom 8. bis 12. September im Kreis Euskirchen statt. "Zuvor war sie in Wien", freute sich Rosenke, dass der Kreis die Nachfolge der österreichischen Metropole antreten konnte. Zu den 26 Lesestandorten und weiteren neun in der Nachbarschaft sowie zu fünf Krimi-Dinnern kamen 4155 Krimifreunde. 200 Autoren nahmen an den Krimitagen teil. Ihnen wurde ein umfangreiches Programm geboten, das ihnen die Recherche für weitere Werke erleichterte. Gut möglich, dass in künftig erscheinenden Kriminalgeschichten etwa das Innenleben des geheimen Regierungsbunkers in der Eifel eine Rolle spielen wird.

Wie Täter oder Polizisten mit Waffen umgehen, konnten die Autoren im Schießkino der Polizeiwache in Euskirchen erfahren. Über Mode, Musik und Markenzeichen der rechtsradikalen Szene ließen sich die im "Syndikat" vereinigten Schriftsteller ebenso informieren wie über neue Methoden der Gerichtsmedizin und die Arbeit eines Profilers. Die Finanzierung war solide: 74 500 Euro stellten Sponsoren bereit, 34 260 Euro erbrachten der Verkauf der Criminale-Anthologie "Nordeifel Mordeifel", die Werbung im Programmheft und die Eintrittsgelder - unter dem Strich stehe eine schwarze Null. Und ein Imagegewinn für den Kreis, so Rosenke. Darum will er die "Soko" bald wieder versammeln. Ein neuer Fall wartet bereits: eine Nachfolgeveranstaltung schon im kommenden Jahr - wenn auch nicht ganz so groß wie die diesjährige Veranstaltung. Von der war Teilnehmerin Inge Löhnig jedenfalls total begeistert: "Was ihr in kurzer Zeit auf die Beine gestellt habt, verdient einen Sonderpreis: die Ehrennadel des Syndikats, oder so", schrieb sie den Veranstaltern.

Vielleicht ist Wien ja auch ein bisschen stolz, Vorgänger der Nordeifel gewesen sein zu dürfen.

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