Üdersdorf-Trittscheid. Das Wetter hielt. Trotz aller Prognosen und der Befürchtung der Radfahrer, die sich schon seit Wochen auf den Mountainbike-Saisonauftakt gefreut haben, gab es am Samstag keinen Dauerregen. Im Gegenteil: Außer ein paar kurzen Schauern blieb es trocken, streckenweise blinzelte sogar die Sonne durch. Nicht, dass Mountainbiker per se aus Zucker sind. Aber eine Ausfahrt über 30 oder gut 50 Kilometer im Dauerregen macht dann eben doch nicht so viel Spaß. Und Techniktraining über nasse Holzbrücken, -rampen und -steilkurven wird unmöglich, weil zu gefährlich.
Radeln auf dem Vulkan

So aber passte alles und sorgte für gut gelaunte Veranstalter wie Teilnehmer. Und die Matschlöcher wurden von den Teilnehmern als besondere Herausforderung angenommen. So meinte beispielsweise Michael Fritz, der mit zwei Kumpels aus Bergisch-Gladbach angereist und die Vulkaneifel auf der großen Berg-und-Tal-Tour mit den Guides Uli Heinrichs und Christian Plein von den Vulkanbikern Daun erkundet hatte: "Das war ne sehr schöne Tour mit tollen Trails und knackigen Anstiegen wie zum Dronketurm rauf. Ich genieße immer wieder die Ausblicke, wenn ich auf dem Berg angekommen bin. An den Maaren ist es ohnehin stets besonders herrlich." Sein Kumpel Daniel Nagy fügte hinzu: "Das war genau die richtige Mischung: abwechslungsreiche Wege mit leichten und schwierigen Passagen, herrlich Ausblicke und auch eine richtig schöne Anstrengung. Perfekt." Die Jungs outeten sich als echte Vulkaneifel-Fans: "Wir waren schon öfter beim Vulkanbike-Marathon dabei und kommen wieder zum Biken hierher."
Apropos Vulkanbike: Das ist das MTB-Rennwochenende Anfang September, das jährlich um die 1500 Sportler und zahlreiche Besucher anzieht, und das inzwischen von Markus Appelmann veranstaltet wird. Zum Saisonauftakt war Appelmann denn auch dabei. Diesmal aber als aktiver Radfahrer. Nach der Ankunft von der 30-Kilometer-Tour sagte er: "Eine sehr schöne Strecke - vor allem das Meerfelder Maar und der Landesblick haben mir gefallen."
Aber auch viele Einheimische haben sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, gemeinsam mit Gleichgesinnten in die Saison zu starten. So Philipp Schüller aus Mehren. Er meinte nach der großen Ausfahrt: "Schöne Tour. Vor allem die anspruchsvollen Passagen auf dem Lieserpfad haben an den Kräften gezehrt."
Noch lange zehren werden auch die zehn Teilnehmer des Techniktrainings von Guide Horst Schmitt von MTB-Expert auf dem speziellen Parcours in der ehemaligen Lavagrube Koulshore. Dort lernten die Radler, ihr Bike in verschiebenden Situationen richtig zu beherrschen, knifflige Passagen zu meistern über Rampen und durch Steilkurven zu fahren. Auch dabei kamen die Jungs und Mädels ins Schwitzen.
"Das hat auf jeden Fall was gebracht - besonders, die Spitzkehren und Rampen zu fahren", meinte Felix Schröder (14) aus Neroth, der zu der Nachwuchstruppe der Eifelrider aus Darscheid um Trainer Wolfgang Kreutz gehört. Die war mit gut einem Dutzend Jungs vertreten. Und wer sah, wie schon die Kleinsten mutig über die Holzrampen fuhren, erkannte rasch, dass es um den Nachwuchs in der MTB-Region Vulkaneifel gut bestellt ist. Dass die Region bei Bergradlern auch aus dem Ausland nach wie vor hoch im Kurs steht, zeigte der Spontanbesuch einer belgischen und einer holländischen Radlergruppe. Auch sie hatten in der Koulshore mächtig ihren Spaß.
So zeigte sich denn auch die Aussteller von Fun-Bike Nöllen aus Daun, wo die Teilnehmer neue Räder zur Probe fahren durften, und Veranstalter Hans-Peter Böffgen von der Trailpark-Geschäftsstelle zufrieden: "Das Wetter war - anders als vorhergesagt - gut, der Besuch prima, den Teilnehmern hat´s Spaß gemacht. Das ist ein gutes Omen für die Moutainbike-Saison."