Wirtschaft Spannendes Abenteuer in der Fabrik

Mürlenbach · Der Mürlenbacher Pumpen-Spezialist Feluwa hat erstmals bei dem von der IHK Trier initiierten Projekt Abenteuer Wirtschaft teilgenommen, um Nachwuchskräfte zu rekrutieren – mit beachtlichem Erfolg.

 Matthias Metzmacher, Ausbildungsleiter Zerspanung, zeigt den Jugendlichen wie ein Fertigungsteil mit einer speziellen Maschine exakt vermessen wird

Matthias Metzmacher, Ausbildungsleiter Zerspanung, zeigt den Jugendlichen wie ein Fertigungsteil mit einer speziellen Maschine exakt vermessen wird

Foto: Helmut Gassen

Dass die Industrie händeringend Nachwuchsfachkräfte sucht und oft nicht findet, ist bekannt. Doch wie sollte man die Suche nach neuen Azubis angehen? Stellenausschreibungen sind ein Weg, aber auch Ausbildungsmessen und Initiativen wie die Bildungsmesse der Berufsbildenden Schule in Gerolstein bieten sich an.

Für das Mürlenbacher Unternehmen Feluwa Pumpen war die Messe in Gerolstein ein voller Erfolg. Denn dort wurde auch für „Abenteuer Wirtschaft“ (eine Initiative der IHK Trier) geworben. Und daran hat sich die Firma anschließend beteiligt.

„Man darf nichts unversucht lassen. Die Betriebe brauchen mehr Auszubildende, als es sie auf dem Markt gibt. Sich nur auf Zeitungsanzeigen zu verlassen, reicht nicht mehr. Man muss darüber hinaus viel Überzeugungsarbeit leisten und die jungen Leute im persönlichen Kontakt begeistern. Die Hälfte unserer Azubis bekommen wir inzwischen durch Ausbildungsmessen“, erzählt Ralf Goebel, Kaufmännischer Leiter und Personalleiter der Feluwa.

Auf Grund der Gerolsteiner Bildungsmesse meldeten sich viele Teilnehmer für das „Abenteuer Wirtschaft“, um einen Blick in das Eifeler Unternehmen zu werfen. Ein Erfolg, der selbst bei der IHK mit Erstaunen beobachtet wurde. „Wir haben es geschafft, elf junge Menschen für die Technik und den Maschinenbau zu begeistern, denen die Veranstaltung Spaß machte – und die viel Einsatz zeigten. Das freut uns und macht uns stolz“, sagt Goebel.

Eine davon war die 15-jährige Julia Gierten aus Willwerath, die die Firma bei einer Ausbildungsmesse kennengelernt hat. Sie sagt: „Nachdem ich jetzt durch Abenteuer Wirtschaft einen spannenden und interessanten Einblick in den Betrieb bekommen habe, werde ich mich für den Beruf der Werkzeugmechanikerin bewerben.“

Lars Gerigk aus Lissingen wollte sich zuerst einmal informieren, was er lernen möchte. „Ich denke auf jeden Fall darüber nach, hier noch ein Praktikum zu machen“, sagt der 14-Jährige. Moritz Becker aus Birresborn ist schon einen Schritt weiter. „Ich habe schon immer gerne geschraubt. Nach einem Praktikum im Betrieb, was meinen Berufswunsch bestätigte, habe ich einen Ausbildungsvertrag als Industriemechaniker bei der Feluwa unterschrieben.“ Was ihm zudem gefällt: Er freue sich, künftig an den großen Anlagen zu arbeiten und dass viele Freunde von ihm ebenfalls im Betrieb beschäftigt seien.

Das Mürlenbacher Unternehmen sucht zur Zeit Ingenieure, Techniker, Elektroniker, Mechatroniker sowie Zerspanungsmechaniker. Sieben Ausbildungsplätze sind für 2019 zu vergeben, zwei Bewerber haben schon ihre Verträge unterschrieben.

Für die elf Teilnehmer von „Abenteuer Wirtschaft“ gab es zum einen in der Lehrwerkstatt viel zu sehen. Dort hat ihnen Matthias Metzmacher, Ausbildungsleiter für Zerspanung, unter anderem gezeigt, wie Teile exakt vermessen werden. Zum anderen durften sie aber auch selbst aktiv werden und beispielsweise ein Entlüftungsventil zusammensetzen, einen elektronischen Würfel löten oder im Konstruktionsbüro eine Pumpe mittels eines 3D- Zeichenprogramms am PC zusammensetzen. Nach etwa 20 Minuten hatte die erste Jungengruppe den Plan schon fertig.

Die beiden Teilnehmerinnen Leonie Schüller aus Mehren und Julia Gierten waren als zweite am Ziel und freuten sich dementsprechend.

Das Resümee der Teilnehmer nach sechs Stunden im Betrieb war positiv. „Spannend, informativ und nie langweilig war es“, sagten sie unisono.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort