Speisekarte sorgt für Furore - Pommes-Teller bringt Dauner Restaurant ins Fernsehen

Daun · Für Veganer und Vegetarier ist es ein Affront, ein Skandal: Das Dauner Restaurant Burghof bietet ihnen offenbar nichts weiter als einen Teller Pommes. So liest sich jedenfalls ein Auszug aus der Speisekarte, der aktuell im Netz kursiert. Ein genauerer Blick in ebendiese entlarvt die Aktion aber als Witz.

 Die Qual der Wahl: Ein größeres Angebot gibt's nur an der Imbissbude. Foto: Burghof

Die Qual der Wahl: Ein größeres Angebot gibt's nur an der Imbissbude. Foto: Burghof

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Daun. Pommes mag jeder! Sie sind der Kassenschlager jeder Imbissbude. Und zudem eine Beilage, die auch Veganer und Vegetarier gerne, zum Tofubratling, vom Teller picken. Genau diese Zielgruppe will das Dauner Restaurant Burghof jetzt offenbar ansprechen. Für diejenigen, die dem Genuss von Fleisch und Fisch nicht zugetan sind, haben sich die Besitzer des Gasthofs jetzt nämlich etwas Besonderes einfallen lassen.

Neben Tafelspitz und Blutwurst gibt's im Burghof künftig auch einen veganen und einen vegetarischen Teller. Und was ist drauf? Fritten natürlich. Und sonst so? Nichts - kein Avocado-Burger, kein Sellerieschnitzel, nicht mal ein Spiegelei. Nur Fritten, Fritten, Fritten. Den einzigen Unterschied macht die Soße. Die Veganer bekommen die Kartoffelspalten nämlich nicht mit Mayo serviert, wie die Vegetarier, sondern mit Ketchup - wegen des Eies ist das weiße Zeug für sie ja schließlich tabu.
Der Auszug aus der Speisekarte, der die beiden Teller vorstellt, wird immer wieder fotografiert. Hundertfach wurde das Bild bei Facebook geteilt - den einen amüsiert es, den anderen regt es auf.


"Wir haben deswegen schon eine Reihe von E-Mails bekommen", sagt Thorsten Arnold, der in der Dauner Gaststätte arbeitet. Die meisten davon: Beschwerden. Zurecht? Muss sich ein Vegetarier im Burghof wirklich mit einer Schale Pommes zufriedengeben? Mitnichten, sagt Arnold: "Wir haben eine große Auswahl an Gerichten ohne Fleisch." Und tatsächlich: Bevor ein Vegetarier zu den French Fries greifen muss, kann er 13 Mal dort essen gehen und jeden Tag etwas anderes verdrücken. Sogar Veganer werden satt - einige der Gerichte enthalten weder Ei noch Milchprodukte. Und all diesen fleischfreien Speisen ist gemein, dass sie - von den Semmelknödeln bis zu den Käseravioli - in der Karte mit einem grünen "V" markiert sind - damit bei der Bestellung nichts schiefgeht. Hinterher muss dann keiner sein Essen wieder in die Küche schicken oder den Speck aus der Soße fischen.

Gegen Vegetarier als Kunden scheint hier also niemand etwas zu haben. Was also hat es dann mit der Speisekarte auf sich? "Ein Witz", sagt Arnold. "Der ist dem Chef eingefallen." Naja, wohl eher ein Marketing-Gag, ein erfolgreicher noch dazu: Schließlich hat es das Restaurant damit nicht nur auf Facebook, sondern auch ins Fernsehen geschafft. Der Sender Pro 7 hatte jüngst einen Kurz-Beitrag über die kuriose Speisekarte ausgestrahlt. cha

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