Spenden kommen bei Waisenkindern an

Gillenfeld · Mit erfreulichen Nachrichten ist Isabell Hayer-Iliasu von ihrer Reise nach Ghana zurückgekehrt. Die 32-jährige Erzieherin aus Gillenfeld hat sich persönlich davon überzeugt, dass die Spenden des Fördervereins Teepalig - Waisenkinder Ghana im Sinne der Kinder eingesetzt werden.

Gillenfeld. Der Förderverein Teepalig hatte 2012 entschieden, die Betreuung der Kinder an die ortsansässige Hilfsorganisation "AfriKids" zu übergeben, nachdem das Waisenhaus, in dem sie zuvor lebten, wegen der Unzuverlässigkeit des Heimleiters geschlossen worden war. Hayer-Iliasu war dem Mann bei ihrem Aufenthalt 2011 auf die Schliche gekommen und konnte die dortigen Behörden von der Schließung des heruntergekommenen Heims überzeugen. Die Sozialarbeiter von "AfriKids" begleiteten jetzt Hayer-Iliasu zu allen Familien, die die 31 ehemaligen Heimkinder aufgenommen haben. Die Organisation unterstützt die Kinder und die Familien, wenn diese sich verpflichten, die Kinder regelmäßig in die Schule zu schicken und sich selbst einen Gelderwerb aufzubauen, etwa durch den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten. Dafür erhalten die Kinder alles, was sie für den Unterricht brauchen und eine Krankenversicherung für die ganze Familie. "Das sind keine Almosen und keine Geschenke, sondern Hilfe zur Selbsthilfe", berichtet Hayer-Iliasu. Wer sich nicht an die Abmachungen hält, muss mit Kürzungen der Geldleistungen rechnen, im schlimmsten Fall werden die Kinder samt Familien aus dem Programm genommen. Damit das nicht passiert, besuchen die Sozialarbeiter die Familien regelmäßig und führen intensive Gespräche mit den Kindern, ihren Bezugspersonen und den Lehrern in der Schule. Hayer-Iliasu sagt: "Das hat mir sehr gefallen, denn dieses Vorgehen ähnelt unserer Familienhilfe." Einige Jungen haben es schwer, sich zu integrieren, erklärt Hayer-Iliasu: "Sie haben nie ein Familienleben kennengelernt, und müssen erst lernen, auf Erwachsene zu hören."Arbeit kontra Schule

Andere Kinder haben es schwer, weil sie bei ihren Großmüttern leben. Diese legen immer noch mehr Wert auf die Mitarbeit der Kinder, etwa auf dem Feld, als auf die Schule. Hier leistet "AfriKids" Aufklärung und macht den Familien deutlich, dass die Bildung der Kinder in der Zukunft mehr hilft. Neben den Einzelberatungen finden regelmäßig Treffen aller Familien auf einem Dorfplatz statt. Dort verteilen die Vertreter von "AfriKids" Geld für Lebensmittel und neue Schulsachen, oder sie geben Neuigkeiten bekannt. Auch werden in dieser Runde Probleme, Fragen oder Veränderungen besprochen. Bei einem solchen Treffen sah Isabell Hayer-Iliasu die Kinder, die sie seit 2007 kennt, wieder. Gerührt erzählt sie: "Tanzend und singend wurde ich empfangen, die Kinder liefen strahlend auf mich zu. Es war ein tolles Gefühl, wieder bei ihnen zu sein, zumal dieses Wiedersehen einmal ungewiss war." Die Erzieherin aus Gillenfeld kann nach ihrem Besuch bei den Kindern allen Paten und Spendern guten Gewissens versichern: "Es war nicht einfach, aber wir haben es tatsächlich geschafft, allen Kindern eine echte Chance zu geben." Sie ist im ständigen Kontakt mit AfriKids und erhält regelmäßig Berichte und Abrechnungen über die Verwendung der Spenden. Extra

Vereinsmitglieder und Paten, die ihr Patenkind sowie Land und Leute Ghanas kennenlernen möchten, lädt Isabell Hayer-Iliasu ein, im Frühjahr 2014 mit ihr nach Westafrika zu reisen. Wer an dieser Reise interessiert ist, sollte sich umgehend bei der Vereinsvorsitzenden melden, die für den 6. August einen Infoabend plant (Kontakt über die Webseite). bm Spendenkonto: Teepalig Waisenkinder Ghana e.V., Kontonummer 99028, BLZ 586 512 40 (Kreissparkasse Vulkaneifel). waisenkinder-ghana.de

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