Spielplätze: Es geht rund

GEROLSTEIN. Entscheidung vertagt: Vorerst nicht von der Bildfläche verschwinden wird der Spielplatz am Sportplatz in Gerolstein, der regelmäßig beschädigt und verschmutzt, aber von Kindern kaum noch genutzt wird (der TV berichtete).

"Wir sollten abwarten und jetzt nichts übers Knie brechen", sagte Karl-Heinz Schwartz (CDU). Damit vertrat er die vorherrschende Meinung im Bauausschuss der Stadt Gerolstein. Auch Herbert Lames (SPD) wollte Zeit gewinnen, denn "ich gehe davon aus, dass der Spielplatz bei Fußballspielen schon noch genutzt wird". Das soll nun überprüft werden. Der Diskussion vorangegangen war die Überlegung, den Spielplatz zu opfern, da er nach Auffassung des Beigeordneten Peter Wülferath (CDU) "von kleinen Kinder so gut wie überhaupt nicht mehr genutzt wird". Dagegen werde regelmäßig die Umzäunung beschädigt und Müll auf dem Platz liegen gelassen. Ein Aufruf an die Familien in der Nähe des Platzes im Mitteilungsblatt hat keine eindeutige Antwort gegeben. Laut Wülferath haben sich zwei Familien gegen die Auflösung des Platzes ausgesprochen. Zudem hat das Ergebnis von Recherchen der Verwaltung die Ausschussmitglieder verunsichert: Demnach gibt es zwar in der Straße "Am Sportfeld" kein Kind mehr unter zwölf Jahren, dafür wohnen in der Jahnstraße noch fünf Kinder zwischen eineinhalb und sieben Jahren. Und weil es nach Worten von Noch-Stadtbürgermeister Georg Linnerth (SPD) Bestreben der Stadt ist, "die Spielplätze dort zu haben, wo die Kinder sind", kam es letztlich nicht zum Beschluss, die Anlage am Sportplatz aufzugeben. Beschlossene Sache ist die Aufgabe des Spielplatzes in der Sarresdorfer Straße. Dafür wird bereits mit dem Gedanken gespielt, im Bereich Sanddorn/Am Auberg einen neuen Spielplatz zu bauen. Die Anregung für einen weiteren Spielplatz hat die Stadt laut Wülferath zudem von Eltern aus dem Kasselburger Weg und der Gymnasialstraße erhalten. Wülferath: "Wie uns mitgeteilt wurde, wohnen in dem Bereich 30 Kinder bis elf Jahre, die aber keinen Spielplatz in der Nähe haben." Daher wurde der Verwaltung einstimmig der Auftrag erteilt, diesen Bedarf zu überprüfen und eine geeignete Stelle für einen Spielplatz zu suchen. Etwas weiter sind die Planungen für die Erneuerung des Spielplatzes in der Hauptstraße gediehen (der TV berichtete). Nach Auskunft der Verwaltung haben sich die betroffenen Eltern bereits geäußert, welche Spielgeräte installiert werden sollen. Im Haushalt der Stadt sind dafür 15 000 Euro veranschlagt. "Damit werden wir hinkommen", gab sich die zuständige Verwaltungsmitarbeiterin zuversichtlich. Damit der Spielplatz noch diesen Sommer errichtet wird, und es nicht durch die Kommunalwahl zu Verzögerungen kommt, darf der Stadtbürgermeister mit den Beigeordneten die gewünschten Geräte bestellen, ohne den Ausschuss einzubeziehen.

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