Spurensuche in Rumänien

UERSFELD. (BM) Zur Recherche für ein Buch, in dem er die Lebensgeschichte seiner Eltern und Großeltern aufschreibt, ist der Uersfelder Alfred Schuck nach Rumänien gereist.

Nach seiner Reise in die "Bukowina", einem Landstrich, der zu einem Teil zu Rumänien, zum anderen Teil zur Ukraine gehört, ist Alfred Schuck beeindruckt. Er ist begeistert von der Landschaft, vom kulturellen Erbe und der Freundlichkeit der Menschen. Der frühere Schulleiter hat für sein Buch in der Heimat seiner Ahnen recherchiert. In der "Bukowina" siedelten sich Ende des 18. Jahrhunderts viele deutsche Einwanderer an, unter anderem auch die Vorfahren Schucks. Alfred Schuck wurde 1943 in Polen geboren, wo die Eltern nach zweijährigen Lageraufenthalten am Bodensee und bei Berlin eine "neue Siedlung" zugewiesen bekamen. 1945 musste die Familie wiederum weiterziehen. Über viele Umwege fanden die Schucks 1952 schließlich ihr erstes richtiges Zuhause in der Eifel. 60 Jahre nach Ende des Weltkriegs machte sich Schuck über Bukarest in die rumänische Stadt Suceava in der "Bukowina" auf. Bereits auf der 800 Kilometer langen Strecke im Zug wurde Schuck mit der Armut der rumänischen Bevölkerung konfrontiert. Kriminelle waren an Bord, die sich als Schaffner ausgaben, um Fahrkarten einzusammeln. Er habe jedoch vorwiegend freundliche und liebenswerte Menschen kennen gelernt, die sich durch große Sprachbegabung auszeichneten, sagt Schuck. "Als Tourist konnte man sich in Englisch oder Französisch gut verständigen." In Suceava wurde er von einem Mitarbeiter des orthodoxen Klosters Moldovita abgeholt. Die Reise war von Schwester Tatiana aus dem Moldaukloster organisiert worden. Ein Fahrer des Klosters brachte Schuck zu seinem Quartier. Er fuhr ihn auch zu den Lebensstätten seiner Eltern und Großeltern und stellte ihn Persönlichkeiten der Region vor. "Ich kann jetzt verstehen, warum meine Eltern immer Heimweh nach der Bukowina hatten", sagt Schuck. Für sein Buch, das noch in diesem Jahr erscheinen soll, hat der Autor auch in Österreich, im US-Archiv in Washington und in seiner Geburtsstadt in Polen recherchiert.

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