Stadtentwicklung Ein Stadtgarten als Treffpunkt für Generationen

Daun · Über das Leader-Programm der Europäischen Union sind in den vergangenen Jahren viele Projekte umgesetzt worden. Nun wird auch die Stadt Daun davon profitieren: beim Projekt Stadtgarten.

 Soll künftig nicht mehr Spielplatz, sondern Treffpunkt der Generationen sein: das Gelände an der Trierer Straße in Daun (rechts Bäckerei Roden).

Soll künftig nicht mehr Spielplatz, sondern Treffpunkt der Generationen sein: das Gelände an der Trierer Straße in Daun (rechts Bäckerei Roden).

Foto: TV/Verbandsgemeinde Daun

Gerade erst hat es die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Vulkaneifel schriftlich bekommen: Neben 20 anderen Regionen wird sie von 2023 bis 2027 aus einem Programm der Europäischen Union (EU) unterstützt. Es heißt Leader und diese Bezeichnung stammt – was man auf den ersten Blick vermuten könnte – nicht aus dem Englischen, sondern aus dem Französischen. Es ist eine Abkürzung und steht für „Liaisons entre actions de développement de l’économie rurale“. Zu Deutsch: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Die Initiative gibt es bereits seit 1991, aus dem Fördertopf wurden seitdem auch in der Vulkaneifel viele Vorhaben unterstützt.

Nun wird auch die Stadt Daun von dem von EU, Bund und Land bereitgestellten Geld profitieren: beim Projekt Stadtgarten. Stadtbürgermeister Friedhelm Marder hat vor einigen Tagen den Förderbescheid über 100.000 Euro bekommen: „Eine wirklich gute Nachricht, denn so sind gut zwei Drittel der geschätzten Gesamtsumme gesichert. Nun können wir in die detaillierte Umsetzung gehen.“

Wie die Idee entstanden ist 2021 wurde beim Rotary Club Daun-Eifel die Idee entwickelt, den Spielplatz in der Trierer Straße attraktiver zu gestalten. Das Areal in der unmittelbaren Nachbarschaft zur Grundschule und in Innenstadtnähe wird von Frühjahr bis Herbst viel genutzt, ist aber in die Jahre gekommen. Aber einfach nur ein paar Geräte austauschen, das war den Rotariern zu wenig. Stattdessen könnte das Gelände zu einem Mehrgenerationenplatz umgewandelt werden. Ein Vorschlag, „mit dem wir beim Stadtbürgermeister gleich auf offene Ohren gestoßen sind“, erinnert sich Dirk Wingenter vom Rotary Club. Der Dauner Verleger und Rotarier Sven Nieder stellte das Vorhaben dem Stadtrat vor, der es einstimmig befürwortete. Von den geschätzten Kosten von rund 150.000 Euro wird die Stadt etwa ein Drittel beisteuern – über Spenden und/oder eigenes Geld. Beteiligt ist auch die Familie Reineke, der das Gelände gehört: Die Eigentümergemeinschaft hat laut Stadtbürgermeister Marder zugesagt, dieses Projekt zu unterstützen und einen Pachtvertrag über einen Zeitraum von 20 Jahren zu schließen.

Was geplant ist Im Antrag auf Förderung durch das Leader-Programm heißt es: „Die Stadt Daun hat derzeit keinen zentralen, naturnahen Ort, an dem sich Jung und Alt begegnen können. Daher soll die letzte Fläche im Stadtzentrum mit geschlossenem, alten Baumbestand zur Nutzung als identitätsstiftender, unentgeltlicher Park im öffentlichen Raum entwickelt werden.“ Es geht aber auch konkreter: Der Mehrgenerationenplatz soll die regionalen Themen Vulkanismus, Gestein und Wasser aufgreifen. Vorgesehen sind beispielsweise ein Wasserspielplatz, ein Sandspielbereich, Hängematten, Bewegungsstationen für alle Altersklassen, Sitzgelegenheiten, eine kleine Feuerstelle sowie verschiedene Spielgeräte. Entstehen könnten auch ein Spielfeld für Boccia, Mühle oder Schach – und eine Bühne: „Die im Kurpark wurde früher gut genutzt“, sagt Dirk Wingenter, „daran wollen wir anknüpfen.“ Geplant ist auch ein Picknick-Platz – im Blick darauf, dass ein Bäcker, ein Supermarkt und demnächst auch eine Metzgerei nur wenige Schritte entfernt sind.

Wer mitmacht Das Netzwerk „Dauner Viadukt von Jung bis Alt“, die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Daun und des Kreises Vulkaneifel, die „Stiftung Gertrud Hontheim“ (unterstützt behinderte Menschen) und der Seniorenbeirat der Stadt sind bei dem Projekt mit von der Partie. Der Rotary Club Daun-Eifel hat zwar schon die Idee geliefert, will es aber dabei nicht bewenden lassen: „Wir können uns gut vorstellen, auch über Eigenleistungen mit anzupacken“, sagt Dirk Wingenter.

So könnte der Zeitplan aussehen Zur Umgestaltung des Areals ist ein Bauantrag erforderlich. Nachdem der Förderbescheid vorliegt, können die Auftragsvergaben vorbereitet werden. Das Ziel: „Dass im Jahr 2023 alles über die Bühne geht“, sagt der Stadtbürgermeister.

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