Stadt mit Stolpersteinen

DAUN. Gemeinsam mit Mitgliedern des Seniorenbeirats der Stadt Daun hat der Trierische Volksfreund eine "kritische" Stadtbegehung unternommen. Dabei wurden einige Mängel (wieder-)entdeckt, die nicht nur ältere Bürger, sondern teilweise alle Einwohner betreffen.

Gemeinhin wird Daun als durchweg attraktive Stadt eingeschätzt, und das nicht nur von eingefleischten "Lokalpatrioten". Auch die Mitglieder des Seniorenbeirats der Stadt Daun schätzen ihren Heimatort, monieren allerdings ein paar "Schönheitsfehler" oder besser gesagt "Stolpersteine", an denen sich aber nicht nur ältere Bürger, sondern auch Behinderte oder Eltern mit Kinderwagen stören. So wurden im Zuge der Stadtsanierung wuchtige Steinkübel aufgestellt, deren Sinn sich wohl nicht nur dem Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Helmut Giesen, nicht immer erschließt: "Manche sind so angebracht, dass es für jeden Passsanten schwierig ist, daran vorbeizukommen, nicht nur ältere Bürger." Das "Parade-Beispiel" für ihn: ein Kübel in der Lindenstraße vor einem Obst- und Feinkostgeschäft. "Der Händler hat seins getan und die Auslagen verschoben, aber seitens der Stadt ist nichts passiert, der Kübel steht immer noch als überflüssiges Hindernis da." Ein weiteres Ärgernis sind die diversen Poller, die in Daun aufgestellt wurden. Für den Seniorenbeirat sind die allermeisten schlicht "überflüssig. Sie schaden mehr, als sie nutzen". Begehung in großer Runde im Herbst 2005

Bereits 2001 hatte sich eine vierköpfige Delegation zu einem "kritischen" Stadtrundgang aufgemacht und eine Mängelliste erarbeitet. In noch größerer Runde gab es eine solche Begehung im Herbst 2005. Damals wurden die "Prüfer" vom Leiter der Bauabteilung der Verbandsgemeinde-Verwaltung, Matthias Brauns, und seinem Kollegen Ewald Adams (Ordnungsamtsleiter) begleitet. "Auch bei dieser Gelegenheit wurden die Mängel aufgelistet und niedergeschrieben", erinnert sich Giesen. Allerdings, kritisiert er, seien von den festgestellten Mängeln nur wenige behoben worden. Erledigt worden sei ein Hindernis zwischen Post und Marienapotheke. Dort waren Bürgersteige bei der Bushaltestelle negativ aufgefallen, weil Rollstuhlfahrer keine Chance hatten, diese zu überwinden. "Das ist mittlerweile verbessert worden", hat Giesen festgestellt. Ein "Dauerbrenner" ist für den Seniorenbeirat die Friedhofstraße, in der zu bestimmten Zeiten die Bürgersteige weitgehend zugeparkt sind und der Verkehr dort ohnehin eine ständige Gefahr ist, und das nicht nur für Senioren. Aber auch vermeintliche Kleinigkeiten entgehen dem "wachen Auge" des Beirats nicht. "Entlang der innerstädtischen Straße sind bei der Sanierung Bäume gepflanzt worden. Wohl um diese zu schützen, bekamen sie ein Metallgerüst. Diese Gerüste sind aber teilweise in schlechtem Zustand, manche Rohre mit scharfen Kanten hängen frei in der Luft", hat Giesen vor allem im Bereich der Parkplätze vor der Post festgestellt. Unter dem Strich fällt das Zeugnis des Seniorenbeirats für die Stadt nicht besonders gut aus: "Neben den beschriebenen Mängeln gibt es auch etliche schmutzige Ecken in der Innenstadt. Insgesamt könnten einige der Mängel ohne großen Aufwand zügig behoben werden." Giesen verspricht: "Wir werden weiter ein wachsames Auge auf die Stadt haben."

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