Stadt Polch würdigt Ex-Bürgermeister Hans Baulig

Kelberg/Polch · Die Stadt Polch (Kreis Mayen-Koblenz) hat einen neu ausgebauten Platz im Zentrum nach ihrem früheren Bürgermeister Hans Baulig benannt und die Einweihung im Beisein des Namensgebers groß gefeiert. Der heute 84-Jährige war von 1961 bis 1974 Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg und hatte seinerzeit eine Zerschlagung der VG verhindert.

Kelberg/Polch. Der neue Platz habe einen besonderen Namen verdient, hatte Polchs Stadtbürgermeister Günter Schnitzler beim Festakt mit mehreren Hundert Gästen erklärt und es als eine Ehre bezeichnet, an alter Wirkungsstätte verewigt zu werden. An Hans Baulig gewandt, der mit seiner Ehefrau Zenzi sowie Kindern und Enkeln nach Polch gekommen war, sagte er: "Ich weiß um Ihre Freude und Dankbarkeit darüber."
Bevor Hans Baulig Verwaltungschef auf dem Maifeld wurde, war er 13 Jahre Bürgermeister der VG Kelberg. In diese Amtszeit fielen die turbulente Entstehung der VG und ihre Eingliederung in den Kreis Daun.
Nach den Plänen des Innenministeriums sollte damals das Amt Kelberg, das mit 6000 Einwohnern als zu klein eingestuft war, auf drei VGn, drei Kreise und zwei Regierungsbezirke aufgeteilt werden. Diesem Ansinnen sagte Bürgermeister Baulig umgehend den Kampf an und streckte selbst seine Fühler in die benachbarten Verbandsgemeinden aus, was ihm die Bezeichnung "Raubritter der Eifel" einbrachte. Dass Kelberg aus dem Kampf "leicht vergrößert, aber im Kreis Daun" hervorging, hängt Bauligs Meinung nach mit den damaligen massiven Bürgerprotesten und mit der Auflösung des Kreises Mayen zusammen. Er sei sich heute noch sicher, dass eine Auflösung der VG Kelberg katastrophale Folgen für die Region gehabt hätte, erklärte er jetzt. Seit einigen Jahren lebt Baulig mit seiner Frau in der Nähe ihrer Tochter in Marktbreit (Landkreis Kitzingen/Bayern). bb
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Die VG Kelberg steht im Zuge der laufenden Kommunalreform wieder auf der Streichliste des Landes. "Kelberg wird auf allen Ebenen an Bedeutung verlieren, wenn es nicht selbstständig bleibt", meint Hans Baulig mit Blick auf die eventuell anstehende Zusammenlegung mit der VG Daun. "Obwohl ich schon so lange von Kelberg weg bin, interessiere ich mich für die Vorgänge im Ort und in der VG und werde durch private Kontakte auf dem Laufenden gehalten", erzählt er. bb

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