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DAUN-NEUNKIRCHEN. (bs) 1803 bis 2003: Die Pfarrei St. Anna Daun-Neunkirchen feiert vom 9. bis 11. Mai ihre Gründung vor 200 Jahren mit einem großen Fest. Der TV hat einen Blick zurück geworfen. Die Geschichte der Pfarrei ist zum Teil schriftlich festgehalten.

 Weithin sichtbar ist die Pfarrkirche St. Anna in Daun-Neunkirchen. Ab heute wird die Gründung der Pfarrei vor 200 Jahren gefeiert.Foto: Bernd Schlimpen

Weithin sichtbar ist die Pfarrkirche St. Anna in Daun-Neunkirchen. Ab heute wird die Gründung der Pfarrei vor 200 Jahren gefeiert.Foto: Bernd Schlimpen

Die Pfarrei St. Anna mit ihren Filialen Pützborn, Steinborn und Waldkönigen gehört zur Seelsorgeeinheit Daun. Der Ortsname aus der ersten Erwähnungsurkunde des Jahres 1190 "Nunkirkin" ("neue Kirche") weist darauf hin, dass die Kirche für den heutigen Dauner Stadtteil eine besondere Bedeutung hatte. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Fritz Hein, blickt zurück: "Interessant ist, dass Neunkirchen wohl seit dem frühesten Mittelalter eine Kappelle besaß, die aber erst 1713 genannt wird, als der Visitor ihren Zustand als gut bezeichnete. Aber der Ursprung liegt weiter zurück, da bereits 1241 ein Priester für Neunkirchen erwähnt wird." Hein ist auch über die weitere Entwicklung informiert. Er berichtet, dass die Neunkirchener stets das Bestreben hatten, sich von der Mutterpfarrei Steinborn zu lösen und selbstständig zu werden. Das gelang am 9. Mai 1803. Neunkirchen wurde Pfarrei und die Pfarrkirche Steinborn zur Filiale "degradiert". Von einst zwölf Gemeinden blieben Pützborn, Waldkönigen und Steinborn. In Steinborn wurde vergeblich Widerstand gegen diese Neueinteilung geleistet. Die Pfarrer hatten es sehr schwer, zu vermitteln und "grenzüberschreitende" Arbeit zu verrichten.Ausbau der Kirche im 19. und 20. Jahrhundert

Mit dem Dekret zur Pfarrei wurde das ohnehin baufällige Neunkirchener Gotteshaus zu klein. Aber selbst als 1818 der Dachstuhl einsank und der Dauner Landrat Avenarius eine Schließung der Kirche verfügte, um eine Instandsetzung zu erzwingen, wurde nicht renoviert. Erst 1823 wurden Maßnahmen ergriffen. Der Kirchturm wurde dabei durch ein zweites Stockwerk erhöht und das östliche Langhaus erbaut. Mehr Platz wurde geschaffen, als 1889 die gewölbten Querschiffe angebaut und 1913 das Hauptschiff um sechs Meter verlängert wurde. 1914 wurde der Umbau feierlich auf die heilige Mutter Anna geweiht, während bis dahin als Festtag "Maria Opferung" galt. "1780 wurde unser Gotteshaus zur Wallfahrtskirche, weil ein Marienbild an einem Baum unerklärlicherweise nicht zuwuchs", gibt Fritz Hein eine Überlieferung des Volksmunds wider. 1772 erhielt die heutige St. Anna-Kirche ihre erste Orgel. 1917 mussten zwei Glocken und auch Orgelpfeifen für Kriegszwecke geopfert werden. 1951 goss die Brockscheider Glockengießerei Mark drei neue Bronzeglocken für die Pfarrkirche, in der neben der Steinborner "Arme-Seelen-Glocke", auch lange Zeit eine kleine Schulglocke zu Messe oder Andacht rief. 1984 wurden übertünchte Deckengemälde im Schiff und Chorraum freigelegt. Wissenswertes über die Pfarrei Neunkirchen und ihre Filialen ist in einem Nachschlagewerk mit Fotos von Wolfgang Nebrich und Texten des Heimatforschers Alois Mayers nachzulesen.

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