Start im Morgengrauen

HILLESHEIM. (fs) Tradition fortgesetzt: Rund 200 Pilger starteten gestern von Hillesheim aus zur "Maria-Hilf"-Wallfahrt nach Koblenz.

 Schon früh haben sich die Pilger auf den Weg gemacht.Foto: Felicitas Schulz

Schon früh haben sich die Pilger auf den Weg gemacht.Foto: Felicitas Schulz

Bereits im Morgengrauen trafen am Montag die ersten Teilnehmer der Prozession nach Koblenz zur Wallfahrtskirche "Maria Hilf" in Scharen in Hillesheim ein. Den aus 30 Orten angereisten Pilgern war eines gemein: die Wiedersehensfreude und die Dankbarkeit, wiederum an der Fußwallfahrt teilnehmen zu können. Prozessionsleiter Karl Dostert sagte: "In den vergangenen Jahren meldeten sich stets mehr als 200 Teilnehmer an. Diesmal erneut." Der Reisesegen um 5.30 Uhr in der St. Martinskirche in Hillesheim war der Auftakt der dreitägigen Fußwallfahrt, die um 5.45 Uhr nach strengen Regeln - beispielsweise wird in Zweierreihen gegangen - begann. Wie in fast jedem Jahr begleitete Pater Klaus Wehinger von den Salesianern in Jünkerath die Wallfahrt.Auf Not und Frömmigkeit geht der Ursprung der Prozession zurück, der 1844 erstmals als Bittgang von einigen Männern zustande kam. Getröstet und mit christlicher Zuversicht kamen sie zurück. Seither wird die Wallfahrt im Marienmonat Mai veranstaltet - ununterbrochen, auch im Krieg.Den Rhythmus der Wallfahrt auf der 95 Kilometer langen Strecke geben die Brudermeister mit ihren langen Stäben an. Die Lieder, die auf dem Weg gesungen werden, helfen, die Strecke leichter bewältigen zu können.Um die Sicherheit der Prozession zu gewährleisten, sind Helfer mit Funkgeräten dabei. Helmut Gran aus Lissendorf berichtet: "Seit 22 Jahren laufe ich mit." Ein Teil der Pilger sieht sich nur an diesen drei Tagen. Dennoch sind sich die Gläubigen sehr verbunden. So reist seit Jahrzehnten der gebürtige Hillesheimer Peter Nellessen aus dem Allgäu an, um als Sanitäter geschundene Füße und Gelenke zu behandeln. Er sagt: "Ein Jahr ohne die Maria-Hilf-Prozession ist für mich kaum denkbar." Der zweite Tag beginnt um sechs Uhr mit einer Wallfahrtsmesse. Danach geht es über Mayen nach Ochtendung. Bis zur Abschlussmesse in der Pfarrkirche in Koblenz-Lützel ist der Strom der Fuß- und Buspilger auf mehrere Hundert angewachsen. Mit einem Dank an Maria, der Königin des Friedens, endet die Tour. Nach der Busheimfahrt wird für die Fußpilger um 18 Uhr in der St. Martinskirche in Hillesheim eine Schlussandacht veranstaltet.

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